Wärtsilä und die Reederei Hagland Shipping planen eine Hybrid-Retrofit-Installation an Bord dees Stückgutschiffs »Hagland Captain«. Es wird das erste Projekt dieser Art in der Kurzstreckenseefahrt sein.
Die Installation einer Wärtsilä Batterie-Hybrid-Antriebslösung soll die Umwel[ds_preview]tleistung des Schiffes durch die Reduzierung von Emissionen, Kraftstoffverbrauch und Lärm deutlich verbessern. Zur Lösung gehören ein Landstromanschluss zur Stromversorgung von Be- und Entladevorgängen und zum Laden der Batterie, ein neues Untersetzungsgetriebe mit PTO- und PTI-Technik sowie ein Wärtsilä NOx Reducer (NOR).
Die Hybridlösungen von Wärtsilä basieren auf einem voll integrierten Hybrid-Power-Modul. Dieses kombiniert nach Angaben des finnischen Unternehmens Motoren, einen Energiespeicher mit Batterien und eine Leistungssteuerungselektronik, die durch ein neu entwickeltes Energiemanagementsystem (EMS) aufeinander abgestimmt sind.
Bis zu 90% weniger NOx, bis zu 10% weniger Kraftstoff
Es wird geschätzt, dass die Gesamtreduktion der Stickoxid-(NOx)-Emissionen nach der Umrüstung bis zu 80 bis 90 % betragen könnte, während die gesamten Kraftstoffkosteneinsparungen voraussichtlich in einem Bereich von 5 bis 10 % liegen werden. Die Batteriekapazität wird laut Wärtsilä ausreichen, um für ca. 30 Minuten mit elektrischer Energie in den und aus dem Hafen zu fahren, was den Lärm- und Schadstoffpegel in der Nähe des Hafens effektiv reduziere.
Das Projekt ist eine Reaktion auf eine Kooperationsvereinbarung zwischen Hagland Shipping und dem norwegischen Umwelt- und Ressourcenunternehmen NOAH wonach der Transport von Materialien auf die Insel Langøya in Norwegen über umweltfreundliche Schiffe erfolgen muss. Die Lösungen von Wärtsilä werden eine entscheidende Rolle dabei spielen, dass der‘Hagland Captain‘ diese Anforderung erfüllen kann. Wertvolle Beiträge zum Projektkonzept wurden von der gemeinnützigen NGO Bellona geleistet.
»Bedarf auch im Kurzstreckenseeverkehr«
Oivind Wendelboe Aanensen, COO von Hagland Shipping sagt: »Wir sind davon überzeugt, dass unser gemeinsames Projekt erhebliche Auswirkungen auf den Markt haben wird und die ökologischen Bemühungen um nachhaltige Lösungen im Kurzstreckenseeverkehr fördern wird.«
»Umweltaspekte werden für Flottenbesitzer auf der ganzen Welt immer wichtiger. Der Bedarf an neuesten intelligenten Meerestechnologien ist bereits seit einiger Zeit im Hochseeverkehr zu erkennen, und dieses Projekt zeigt, dass der Bedarf auch im Kurzstreckenseeverkehr besteht. Wärtsilä reagiert auf diese Entwicklungen mit seinem Smart Marine Ecosystem-Ansatz, der durch den Einsatz von Digitalisierung und Vernetzung zu mehr Effizienz, mehr Sicherheit und nachhaltigeren Lösungen führt«, fügt Paul Kohle, Director, Sales & Sales Support, Asset Management Services Wärtsilä Marine, hinzu.
2014 hatte Wärtsilä bereits ein Low-loss-Hybridsystem an Bord des Plaftformversorgers »Viking Lady« installiert, 2015 wurde die Autofähre »Folgefonn« auf Plug-in-Hybrid umgerüstet.