Sieben Wochen nach der Havarie der »MSC Zoe« vor Borkum werden immer noch zahlreiche Container vermisst. Die Bergung läuft jetzt wieder an.
Ab Donnerstag werde die von MSC beauftragte Bergungsfirma di[ds_preview]e Suche nach verlorenen Containern und größeren Ladungsteilen in der deutschen Nordsee wieder aufnehmen, heißt es. Nach Angaben des stellvertretender Leiters des Havariekommandos, Dieter Schmidt, befindet sich der größere Teil in niederländischen Gewässern.
Nach den letzten Informationen der Reederei hat die »MSC Zoe« am 1. und 2. Januar zwischen der niederländischer Insel Schiermonnikoog und Borkum insgesamt 342 Container verloren, darunter auch zwei Boxen mit Gefahrgut. Nur etwa 45 Container und insgesamt 14% des Treibguts sind demnach in deutschen Gewässern gelandet.
Zweimal auf Grund?
Vermutet wird inzwischen, dass die »MSC Zoe« auf ihrem Weg nach Bremerhaven in schwerer See zweimal Grundberührung gehabt haben könnte und deshalb die Ladung ins Rutschen kam. Der Kapitän hat das knapp 400 m lange Containerschiff demnach auf eine küstennahe Abkürzung gesteuert und kehrte erst nach dem Verlust der Container auf den Tiefwasserweg zurück.
Die Reederei hatte zuletzt die Zahl der verlorenen Container mehrfach korrigieren müssen. Zunächst waren lediglich 30 vermisste Boxen ans Havariekommando gemeldet worden, schließlich 270 und zuletzt dann 342. Schmidt führt dies auf die verwirrende Lage an Bord zurück. Der Havarist war wenige Tage nach dem Unglück mit den restlichen Containern nach Danzig ausgelaufen, ist aber inzwischen nach Bremerhaven zurückgekehrt und wird dort repariert.
Im ersten Monat des Jahres war es zu etlichen Vorfällen vor der deutschen Küste gekommen. Am 2. Januar trieb die »Palmerton« mit ausgebrachten Ankern auf der Tiefwasserreede, am 13. Januar havarierte die »Lapis« vor Wangerooge, am 21. Januar lief die »Oriental Nadeshiko« in der Elbe nahe Cuxhaven auf Grund und am 25. Januar stießen die beiden Frachter »Norvind« und »Beate« in der Ostsee vor Sassnitz zusammen.