Ein Anstieg der US-Exportaktivitäten und der europäischen Importe hat den Abwärtstrend der Raten für die Containerschifffahrt umgekehrt, so der neueste Bericht von Xeneta.
Der Index für Frachtraten-Benchmarking der Osloer, der auf einer Datenbank mit über 85 Mio. kontrahierten Fr[ds_preview]achtraten basiert, zeigt einen Anstieg der langfristigen Raten um 2,5% gegenüber dem Vormonat. Obwohl der Anstieg relativ bescheiden ist, stoppt er einen Rückgang, der seit August 2018 tatsächlich stattgefunden hat.
»Vor dem Hintergrund gemischter finanzieller Ergebnisse der großen Carrier – ONE mit negativen Zahlen, während Maersk solide Gewinne erzielte (wenn auch mit einer enttäuschenden Wachstumsprognose für 2019) – und anhaltender Besorgnis über neue Zölle im Handelskrieg China-USA gibt dieser Aufwärtstrend der Containerindustrie eine etwas positive Nachricht«, kommentiert Xeneta-CEO Patrik Berglund.
Wie immer in diesem komplexen und unberechenbaren Segment sei die lage nicht einfach. So sei die Entwichklung in einigen Regionen weniger ermutigend als in anderen, während der bevorstehende Brexit und die Frist bis zum 1. März für die Verhandlungen zwischen China und den USA große Schatten werfen. Dennoch gebe es »bemerkenswerte Performances«, was insbesondere in den USA Grund zur Freude sein dürfte, so Berglund.
Neuer Ocean-Alliance-Dienst setzt Europaraten unter Druck
Der US-Exportindikator im XSI verzeichnete einen Anstieg von 8%. Damit wurden die Rückgänge des Vorjahres umgekehrt und die Benchmark liegt nun auf dem Niveau der Werte vom März 2018. Die Importe blieben mit einem Rückgang von nur 0,1% weitgehend unverändert.
Der europäische Markt ist ähnlich dynamisch. Hier stieg die Importbenchmark um 3,9%, was einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr von 7,1% (und einem Anstieg um 2,5% seit Ende 2018) entspricht. Berglund warnt jedoch davor, dass die Einführung des siebten Loop-Dienstes der Ocean Alliance im April (mit zehn 13-14.000-TEU-Schiffen von Evergreen) das Potenzial hat, die Nachfrage zu übertreffen und Druck auf die Zinsen auszuüben. Der europäische Exportindikator stieg um 0,5%.
Gemischtes Bild im Fernen Osten
»Das neue Jahr hat hier noch nicht den besten Start gehabt«, sagt Berglund über die Region Fernost. »Die Importentwicklung verzeichnete einen monatlichen Rückgang um 2,6% und setzte damit einen langfristigen Rückgang fort, bei dem die Benchmark im Jahresvergleich um 14,2% eingebrochen ist. Die Exporte sind stabiler und lagen um 0,2%, aber um 0,9% über dem Vorjahr. Hier spielen komplexe Faktoren eine Rolle, aber es ist unmöglich, nicht zu sehen, wie der Schatten der Präsidenten Trump und Xi über die regionalen Entwicklungen fällt.«
Angesichts eines unsicheren geopolitischen und wirtschaftlichen Jahres müssten Marktteilnehmer nun besonders genau die Entwicklungen beobachten, so Berglund. »Wir können uns nur einer weiteren Unsicherheit sicher sein.«
Der Index XSI basiert auf ständig aktualisierten »Crowd-sourced«-Raten, die von Hunderten führender Global Player wie Electrolux, Nestle, Unilever, Tata Steel und Continental zusammengestellt wurden. Die Daten umfassen über 160.000 Port-to-Port-Paarungen.