Das Rennen um künftige deutsche LNG-Terminals geht in die Schlussrunde. Wer macht das Rennen – Stade, Brunsbüttel oder Wilhelmshaven? Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet mit zwei Terminals und verspricht Förderung aus Berlin.

Bislang gibt es, anders als in den europä[ds_preview]ischen Nachbarländern, noch keinen einzigen Terminal für Gasimporte. In Rostock, Stade, Brunsbüttel und Wilhelmshaven sitzen aber jeweils Firmenkonsortien in den Startlöchern. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier geht von jetzt davon aus, dass es zwei neue LNG-Terminals geben wird. Bislang war immer nur von einer Umschlaganlage die Rede.

»Ich sehe an mindestens zwei Standorten die Chance, dass wir rasch etwas verwirklichen können«, sagte Altmaier am Rande einer LNG-Konferenz in Berlin. Er rechne mit einer Entscheidung schon in den nächsten Wochen. Die Bundesregierung werde den Bau mit staatlichen Fördergeldern unterstützen. Laut Altmaier geht es um eine »substanzielle«, aber auch überschaubare Summe. Eine konkrete Zahl nannte er jedoch nicht, auch auf die Namen der möglichen Standorte legte er sich nicht fest.

In Wilhelmshaven wollen Uniper und MOL eine FRSU, eine schwimmende LNG-Anlage, installieren, ExxonMobil konnte bereits aus Ankerkunde gewonnen werden. Die FRSU könnten 2022 in Betrieb genommen werden. In Brunsbüttel planen der niederländische Versorger Gasunie, der Tankterminalbetreiber Vopak und das Hamburger Tanklager-Unternehmen Oiltanking ein LNG-Terminal bis Ende 2022. Kosten: etwa 450 Mio. €. Dort will der Essener Energiekonzern RWE Kunde werden.

In Stade ist der Chemiekonzern Dow an der Gesellschaft LNG Stade beteiligt, Betriebsstart könnte 2023 sein. In Rostock will der russische Gaskonzern Novatek gemeinsam mit dem belgischen Energieversorger Fluxys bis 2022 ein LNG-Terminal bauen.

Vor allem die USA wollen mehr Flüssigerdgas in Europa verkaufen. Dieses gilt aber bisher noch als zu teuer und daher nicht wettbewerbsfähig. Doch Altmaier, der die US-Vertreter zur LNG-Konferenz eingeladen hatte, will mehr Importe. In Deutschland wird auch aus Sicht Altmaiers in einer Übergangszeit künftig mehr Gas zur Energieversorgung benötigt. Deutschland steigt bis Ende 2022 aus der Kernenergie aus und lässt zugleich schrittweise die Kohleverstromung auslaufen.

LNG gilt als sauberer, aber auch als teuerster Kraftstoff in der Schifffahrt. Bei der Hamburger Containerreederei Hapag-Lloyd wird mit der »Sajier« (15.000 TEU) erst einmal nur ein Schiff umgerüstet.