»Grande America« brennt und driftet

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Neues Bildmaterial zu der am Sonntagabend in der Biskaya in Brand geratenen »Grande America« lässt das Ausmaß der Havarie erahnen. Das Schiff hat bereits deutlich Schlagseite.

Die britische Royal Navy hat ein Video veröffentlicht, das bei der Rettung der Besatzung des italienisch[ds_preview]en ConRo-Schiffs in der Nacht von Sonntag auf Montag entstanden ist. Laut Lieutenant Commander Dave Tetchner waren die Bedingungen dafür alles andere als günstig. Die starke Schlagseite des Havaristen habe es »extrem haarig« gemacht, die Seeleute sicher an Bord der Fregatte »HMS Argyll« zu bringen.

Die 27 Geretteten wurden von einem anderen Schiff übernommen und nach Brest gebracht, laut Royal Navy hatten sie bei den Löschversuchen an Bord der »Grande America« Rauchvergiftungen erlitten.

Die »Grande America« war von Hamburg auf dem Weg nach Casablanca, als das Feuer am Sonntag um 20:00 Uhr ausgebrochen war. Die Besatzung musste in der Nacht die Brandbekämpfung aufgeben und sich in ein Rettungsboot flüchten.

Wie die französische Marine in einem Twitter-Video berichtet, brannte am Montag das Feuer im vorderen Bereich des ConRo-Schiffes noch. Die Brandbekäpfung von See aus begann mit dem Eintreffen des Hochseeschleppers »Abeille Bourbon«. Dieser verfügt über drei 2.400-m³/h-Wasserkanonen. Auch gestern am späten Nachmittag war das Feuer offenbar noch nicht unter Kontrolle.

Offenbar sind die Löscharbeiten wegen der rauen See schwierig, der Havarist driftet langsam nach Nordosten in Richtung französische Küste.

Der Kapitän und der Leitende Ingenieur der »Grande America« werden von des Experten der Seepräfektur zu den Ereignissen an Bord befragt. Es muss geklärt werden, was genau passiert ist und welche Güter sich in den Containern und auf den Ladedecks befinden, um die richtigen Mittel zur Brandbekämpfung wählen zu können.

An Deck ist ein Team von Brandbekämpfungsexperten im Einsatz und versucht, sich einen Überblick über die Ladung zu verschaffen. Insgesamt sind rund 200 Personen vor Ort. Auch die französische Fregatte »Aquitaine« hatte sich gestern von Brest aus auf den Weg zum Havaristen gemacht.

Die Reederei hat Behördenangaben zufolge inzwischen das Bergungsunternehmen Ardent beauftragt, zwei Schlepper sind bereits für den Einsatz gechartert.