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Der Antriebszulieferer ABB hat einen Prestige-Auftrag eingeholt. Die chinesische Werft Shanghai Waigaoqiao Shipbuilding (SWS) hat ein Paket für den ersten in China gebauten Kreuzliner bestellt.

Der Konzern nennt es in einer Bestätigung des Geschäfts ein »historisches Abkommen« fü[ds_preview]r ein umfassendes Energie- und Antriebspaket. Teil der Lieferung wird ein integriertes Paket mit zwei steuerbaren Azipod-Antriebssystemen.

Das 323 m lange Schiff, das 2023 abgeliefert werden soll, bietet Platz für 5.000 Passagiere und ist speziell für chinesische Kreuzfahrtreisende konzipiert, deren Zahl laut dem Branchenverband Cruise Lines International Association (CLIA) bis 2025 auf 8-10 Millionen jährlich steigen soll.

ABB China Kreuzfahrt Cruise
Ein Azipod für ein Kreuzfahrtschiff (Foto: ABB)

Das neue Schiff wird Teil einer Flotte von in China gebauten Kreuzfahrtschiffen sein, die von CSSC Carnival Cruise Shipping Limited, einem Joint Venture zwischen dem Kreuzfahrtkonzern Carnival Corporation und China State Shipbuilding Corporation (CSSC), betrieben werden. SWS ist eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der staatlichen CSSC. ABB gehört zu den maritimen Zulieferern, die auf die erwartete steigende Nachfrage aus der Volksrepublik auch strukturell reagiert haben. So wurde bereits 2016 eine Kooperation mit der lokalen Schiffbauindustrie vereinbart, allerdings nicht mit SWS, sondern mit der Wuchang Shipbuilding Group.

»Wir sind überzeugt, dass der Schlüssel zum Erfolg in der engen Zusammenarbeit mit erfahrenen Stakeholdern liegt, und unsere Auswahl von ABB basiert auf deren Know-how im Kreuzfahrtmarkt sowie auf den Fähigkeiten und dem Verständnis für die Durchführung von Projekten vor Ort in China«, sagte jetzt SWS-Geschäftsführer Gang Chen.

Integriertes Konzept

ABB wird ein integriertes Paket für das Schiff liefern, das zwei Azipod-Einheiten umfasst, die den Kraftstoffverbrauch um bis zu 15 % senken, Lärm und Vibrationen reduzieren und eine 360-Grad-Manövrierfähigkeit bieten sollen. Der Antriebsmotor des Azipod befindet sich in einer Gondel unter dem Schiffsrumpf.

»Wir fühlen uns geehrt, Teil dieses bahnbrechenden Projekts für Chinas erstes selbst gebautes Kreuzfahrtschiff zu sein.«

Peter Terwiesch, Präsident der Division Industrial Automation von ABB. 

Das Paket beinhaltet zudem ein komplettes Energiekonzept mit Stromerzeugern, Hauptschalttafeln, Verteilertransformatoren und einer Antriebssteuerung zum Bewegen der Azipod-Einheiten von der Brücke. Die Azipods können den Angaben zufolge vollständig in das Kraftwerk und die Antriebssteuerung integriert werden, »um eine optimale Energieeffizienz zu gewährleisten«. Das digitale System beinhaltet Ferndiagnosefunktionen, die eine Verbindung zu ABB ermöglichen.