Chinesische Importe von US-Sojabohnen haben sich nach dem Einbruch im Jahr 2018 bereits im Januar 2019 wieder erholt – gute Nachrichten für Panamax- und Supramax-Bulker.
Die Ausfuhren nach China stiegen im Januar auf 1,4 Mio. t, gegenüber nur 69.079 t im Dezember und machten 30,7 % der gesamten Sojabohnenausfuhren der USA im J[ds_preview]anuar aus. Dies ist nach Zahlen von BIMCO der höchste monatliche Export nach China seit März 2018, dem Beginn des Handelskrieges mit den USA, und ist größtenteils auf »gutwillige Käufe« chinesischer Käufer zurückzuführen, um die Handelsgespräche voranzutreiben.
Im Januar, zum ersten Mal seit Oktober 2018, waren die Exporte von US-Sojabohnen höher als im Vormonat. Die Exporte stiegen im Januar 2019 auf 4,5 Mio. t, gegenüber 3,7 Mio. t im Dezember 2018. Trotz steigenden Mengen lagen die Sojabohnenausfuhren im Januar 19,7% unter den 5,5 Mio. t, die im Januar 2018 exportiert wurden.
»Obwohl die Volumina deutlich niedriger bleiben, als in einer normalen Saison erwartet, geben die gestiegenen Exporte nach China den USA die Hoffnung, dass die chinesischen Käufer zurückkehren werden, sobald die Handelsstreitigkeiten gelöst sind. Höhere US-Exporte in Verbindung mit dem Beginn der brasilianischen Exportsaison sind gute Nachrichten für Panamax- und Supramax-Schiffe, die diesen Handel bedienen«, sagt Peter Sand, Chief Shipping Analyst von BIMCO.
Die neuesten Daten des USDA über Sojabohnen, die für den Export kontrolliert und/oder gewogen wurden, deuten darauf hin, dass die Gesamtexporte im Februar mit 4,4 Mio. t denen im Januar ähnlich waren, während die Exporte nach China weiter auf 2 Mio. t zulegten.
US-Sojabohnenausfuhren 2018/2019 um 82% gesunken
Das Wirtschaftsjahr begann im September 2018, und Anfang Januar lagen die Ausfuhren nach China 97,7 % unter dem gleichen Zeitraum des Wirtschaftsjahres 2017/2018. Bis zum 21. März 2019 konnte diese Lücke jedoch aufgrund höherer Exporte, insbesondere nach China, im Februar und in den ersten Märzwochen auf 81,9% verkleinert werden.
»In den kommenden Monaten können die US-Sojabohnenexporte sich ihrer üblichen Saisonalität folgend auf zwei Arten entwickeln: Sie fallen vom März bis zum Beginn der nächsten Exportsaison oder, wegen der vollen Lagerbestände nach der enttäuschenden Exportsaison, könnten die USA ihre Exporte außerhalb der Saison erhöhen, wenn sie willige Käufer finden können. Jeder Reeder würde sich wünschen, dass letzteres der Fall ist, aber er sollte auf ein Ergebnis irgendwo zwischen den beiden Möglichkeiten vorbereitet sein«, sagt Peter Sand.
China bleibt mit Abstand größter Markt für US-Soja
Die im Juli 2018 eingeführten Zölle von 25% auf chinesische Sojabohnen führten in der zweiten Jahreshälfte 2018 zu 96% geringeren Exporten nach China als im gleichen Zeitraum 2017. Die Sojabohnenexporte zwischen Juli und Dezember 2018 beliefen sich auf nur 0,78 Mio. t, verglichen mit 22,1 Mio. t in den letzten sechs Monaten des Jahres 2017. Im Jahr 2017 entfielen 69,6% aller US-amerikanischen Sojabohnenexporte nach China auf die zweite Jahreshälfte 2019, 2018 fanden nur 9,3% der Exporte nach China in der zweiten Jahreshälfte statt.
In den letzten Jahren war China der dominierende Markt für US-amerikanische Sojabohnenproduzenten, auf den 2017 31,7 Mio. t entfielen, 60,4 % der gesamten US-amerikanischen Sojabohnenausfuhren in diesem Kalenderjahr. Das stellte den zweitgrößten Markt, Indonesien (2017: 2,4 Mio. t), deutlich in den Schatten.
Distanz oft wichtiger als Transportvolumen
Im Jahr 2018 blieb China der größte Käufer von US-Sojabohnen, aber seine Dominanz ging dramatisch zurück. In den letzten sechs Monaten des Kalenderjahres wurden nur 3,4% der US-amerikanischen Sojabohnenexporte nach China geliefert.
In der zweiten Jahreshälfte 2018 wurden die Niederlande zum größten Abnehmer von US-Sojabohnen, gefolgt von Argentinien und Ägypten. Die Gesamtexporte in die Niederlande und nach Ägypten stiegen 2018 im Vergleich zu 2017 um 84,5% bzw. 214,9%, und die Exporte nach Argentinien stiegen von 276 t auf über 2 Mio. t.
»Alle größten Exportziele für Sojabohnen in der zweiten Jahreshälfte 2018 sind im Vergleich zum chinesischen Handel Kurzstreckenziele. In der Schifffahrt ist die Distanz oft wichtiger als das Transportvolumen«, sagt Peter Sand.