In der Bulk-Schifffahrt arbeiten sich Capesize-Frachter aus der Verlustzone heraus. Das Ratenniveau deckt wieder die Betriebskosten.
Die Frachten und Charterraten im Dry-Bulk-Sektor sind diese Woche leicht gestiegen. Der Baltic Dry Index zog seit Wochenanfang bis gestern (Donnerstag) um [ds_preview]10% auf 869 Punkte an. Am stärksten konnten sich die zuletzt arg gebeutelten Großbulker verbessern: Die Durchschnittsrate der »Capes« im Zeitcharter-Trip-Geschäft kletterte um 22% auf knapp 8.100 $/Tag, womit die Eigner nun zumindest wieder die Tagesbetriebskosten decken können.
wpDataChart with provided ID not found!Die größten Steigerungen gab es im Pazifik, wo sich Rundreisen gegenüber der Vorwoche um mehr als ein Drittel auf knapp 8.700 $/Tag verteuerten. Die Index-Rate für Eisenerzverladungen von Westaustralien nach China sprang von 5,30 auf knapp über 6,00 $/t. Neben dem Eisenerz-Spotgeschäft ex Australien nahmen auch die Charterabschlüsse für längere Perioden von 12 Monaten wieder zu. Die dafür gezahlten Raten lagen bei 16.300-17.000 $/Tag und damit gut doppelt so hoch wie für Trip-Chartern, was die steigenden Erwartungen der Marktteilnehmer verdeutlicht. Nach wie vor fehlt es am Spotmarkt aber an Eisenerzladungen ex Brasilien. Ob andere Lieferanten die Ausfälle des Marktführers Vale infolge des Staudammbruchs Ende Januar kompensieren können, bleibt abzuwarten.
Leicht positive Tendenz für andere Segmente
Für die übrigen Bulkertypen ging es nur leicht aufwärts. Im Panamax- und im Handysize-Segment kletterte das Ratenniveau nur je um rund 1.0% auf 10.962 und auf 7.874 $/Tag. Die Supramaxe konnten sich bei recht hoher Aktivität immerhin um 6% auf durchschnittlich 8.712 $/Tag steigern – dank eines festeren Trends in Fernost und Südostasien. Erhöhte Nachfrage gab es vor allem für Kohleverladungen ex Indonesien, wie Makler berichten.
Tanker-Raten im Sinkflug
An den Tankermärkten ging es dafür mit den Raten in den Keller. Vor allem im Suezmax-Bereich hatte sich über Ostern viel zusätzliche Tonnage auf den Spotlisten gesammelt, entsprechend groß war die Auswahl für die Charterer.
Bei starken Rückgängen sowohl in Westafrika als auch im Schwarzen Meer sank das durchschnittliche Einnahmeniveau der Suezmaxe binnen einer Woche von 21.400 auf 14.500 $/Tag. Im VLCC- sowie im Aframax-Segment fielen die Einbußen moderat aus. Für die VLCC sackte das Niveau von 17.400 auf 16.400 $/Tag, für Aframaxe nur leicht von 10.600 auf 10.300 $/Tag. Nach dem Ausfall von Pipeline-Rohöllieferungen aus Russland nach Deutschland und Polen soll die Befrachtungsaktivität für Aframaxe in der Ostsee gestern deutlich zugenommen haben. Es bleibt abzuwarten, ob die Raten in der Region in der Folge steigen.
Aufwärtstrend für Containerschiffe hält an
Der leichte Aufwärtstrend bei den Charterraten der Containerschiffe hielt diese Woche an. Der New ConTex kletterte um 0,5%, der Howe Robinson Containership Index nur marginal um 0,15%. Einen Anstieg verzeichneten Makler u.a. im Panamax-Bereich mit dem Abschluss einer Sechsmonatscharter für einen Baby-Panamax (4.250 TEU) zu 11.500 $/Tag in Europa und sowie einer flexiblen Periode von 3-6 Monaten für einen 5000er zu 8.800 $/Tag in Fernost. (mph)
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