Die niederländische Spezialreederei Heerema Marine Constructors nimmt das weltgrößte Kranschiff in Betrieb. Der 1,5 Mrd. $ teuere Neubau kann auch mit LNG fahren.[ds_preview]
Das 220 m lange Schwergutschiff »Sleipnir« wurde bei Sembcorp gebaut und jetzt getauft. Nach den noch ausstehenden Tests soll der Koloss im Juni in Dienst gestellt werden. Er ist in der Lage, rekordverdächtige 20.000 t schwere Lasten zu heben und zu transportieren. Damit, heißt es bei Heerema, werde im Offshore-Sektor eine neue Dimension erschlossen.
Jeder der beiden von Husiman entworfenen Krane auf dem »Semi-submersible crane vessel« (SSCV) hat eine Tragfähigkeit von je 10.000 t und eine Reichweite von 144 m. Damit übertrifft die »Sliepnir« in der Heerema-Flotte den bisherigen Rekordhalter »Thialf« (Baujahr 1995, 14.200 t). Über den beiden Rumpfpontons erhebt sich auf acht Stützen das Plattformdeck. Dort können bis zu 400 Personen arbeiten und untergebracht werden.
Mit ihren zwölf Azimut-Motoren, die sich auf vier Maschinenräume verteilen, kommt die nach dem achtbeinigen Pferd des nordischen Gottes Odin benannte »Sleipnir« auf eine Geschwindigkeit von 10 kn. Erstmals kommt auf einem Schiff dieser Art und Größe ein Dual-Fuel-Antrieb zum Einsatz. Es kann sowohl Marinegasöl (MGO) als auch Gas (LNG) gebunkert werden. Die Einsatzzeit wird mit 30 Tagen auf See angegeben.
Heerema ist spezialisiert auf Transport- und Installationsprojekte für die Offshore-Öl- und Gasindustrie sowie in geringerem Maße auf Windparkanlagen.Nach Angaben des Unternehmens ist der Neubau für die kommenden beiden Jahre mit dem Einsatz bei insgesamt 18 Projekten voll ausgelastet. Erster Auftrag sind Transport und Installation einer 15.000 t schweren Plattform für das Leviathan-Projekt von Noble Energy im östlichen Mittelmeer.