Die Schwergutreederei Chipolbrok hat ihre Agentur in Singapur neu aufgesetzt. Sie soll das Geschäft in Südostasien vorantreiben.[ds_preview]

Der staatliche chinesisch-polnische Carrier Chipolbrok will seine Aktivitäten in Südostasien kräftig ausbauen. Geplant sind mehr Direktanläufe in Singapur sowie Transhipment und Kurzstreckenverkehre in der Region. Dazu hat das Unternehmen sein Agentur-Joint Venture »Chipolbal« umstrukturiert.

Nach der Trennung von einem lokalen Partner wird die Gemeinschaftsfirma künftig mit der chinesischen Firma East Sailing als neuem Mitgesellschafter betrieben. Wie Janusz Kuzmicki, Commercial Manager von Chipolbrok, im Interview mit der HANSA erläuterte, ist das Team in Singapur im Zuge der Neuordnung von drei auf zehn Mitarbeiter erweitert worden. »Wir wollen dort in Zukunft mehr Geschäft entwickeln, das schließt auch Transhipment-Verkehre ein«, sagt Kuzmicki.

Als großer Hub-Hafen biete sich Singapur zur Konsolidierung oder Feinverteilung von Projektgut etwa aus Europa oder Nordamerika in der umliegenden Region an. Bislang haben die Chipolbrok-Schiffe den Hafen nur sporadisch angesteuert, hauptsächlich zur Aufnahme von Brennstoff.

Auf den langen Strecken zwischen Fernost, Europa und den USA hat sich das Schwergutgeschäft Kuzmicki zufolge in den vergangenen Monaten schlechter als erwartet entwickelt. »2018 war ein gutes Jahr für Chipolbrol. Dieses Jahr fing auch gut an, aber das Geschäftsvertrauen hat sich in der Zwischenzeit wieder abgeschwächt.« Angesichts des verschärften Handelskriegs zwischen den USA und China sei das Ladungsaufkommen auf der Route kürzlich zurückgegangen.

Noch schwieriger stelle sich die Rückbefrachtung der Schiffe aus dem US Golf heraus dar. »Es gibt einfach keine Rückladung aus dem Projektbereich aus den USA heraus«, so Kuzmicki. Aufgrund der erschwerten Bedingungen in diesem Fahrtgebiet habe Chipolbrok kürzlich wieder mehr Tonnage in den Asien-Europa-Verkehr gegeben. Chipolbrok betreibt 15 eigene plus vier gecharterte Schiffe. (mph)