Die britische Reaktion auf das Festsetzen der »Stena Impero« durch den Iran war mit Spannung erwartet worden. Es geht um eine Schutzmission, nun wird nach Schiffen gesucht.

Als Außenminister Jeremy Hunt nach dem hochrangigen Treffen das Ergebnis verkündete, hatte nicht wenige mit Sanktionsdrohungen gerechnet. Doch Hunt hatte ein[ds_preview]en anderen Schwerpunkt im Auge. Handelsschiffe in der Region am Persischen Golf sollen künftig besser vor Übergriffen geschützt werden – und zwar im Idealfall von einer europäischen Mission.

So sollen Akte wie das Festsetzen des Tankers unter britischer Flagge künftig verhindert werden. Iranische Revolutionsgarden hatten die »Stena Impero« der schwedischen Reederei Stena Bulk wegen angeblichen Verstößen gegen internationale Schifffahrtsregeln gestoppt und halten seither Schiff und Besatzung fest. Die Aktion gilt als Revanche Teherans für das fortgesetzte Festhalten des Tankers »Grace 1« vor Gibraltar, der verdächtigt wird, aus dem Iran kommend Sanktionen gegen Syrien umgehen zu wollen.

Verteidigungsminister Hunt betonte zwar, man suche keine Konfrontation mit dem Iran, auch beteilige man sich damit nicht am Druck auf den Iran durch die USA. Allerdings will die Regierung in London handeln. »Wir streben die Bildung einer europäisch geführten maritimen Schutzmission an, um die sichere Durchfahrt sowohl der Besatzungen als auch der Ladungen in dieser zentralen Region zu unterstützen«, so der Politiker.

Reaktionen von anderen europäischen Staaten sind bislang nich offiziell bekannt geworden. Auf die Hilfe von Partnern ist Großbritannien angewiesen. Erst kürzlich hatte Tobias Ellwood aus dem Verteidigungsministerium gegenüber der britischen Zeitung »Mirror« angedeutet, dass die britische Marine wohl nicht über ausreichend Schiffe verfüge, um die britische Handelsflotte effektiv gegen den Iran zu schützen.