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Wegen notwendiger Reparaturen an den Bugstrahlrudern legt der Kreuzfahrtklassiker »Albatros« von Phoenix-Reisen mitten in der Hauptsaison eine einwöchige Werftpause ein.

Nach Beendigung einer einwöchigen Kreuzfahrt machte die »Albatros« am Sonntagmorgen am Columbus Cruise Center in Bremerhaven fest. Nachdem alle Gäste bis zum V[ds_preview]ormittag von Bord gingen verholte der 205 m lange Cruiser mit Schlepperhilfe in das Kaiserdock II der Lloyd Werft.

Dort werden die Reparaturarbeiten bis zum kommenden Wochenende durchgeführt. Am Sonntag geht die »Albatros«, die Platz für bis zu 1.200 Passagiere in 440 Kabinen bietet, wieder planmäßig von der Bremerhavener Columbuskaje auf die nächste Norwegenreise.

Albatros 1 24.05.2012 C.Eckardt
Foto: Eckardt

Das Kreuzfahrtschiff gilt als echte Weltenbummlerin, die allein unter der Phoenix-Flagge schon sieben Weltreisen unternommen hat. Seit 2004 verkehrt es für das Bonner Unternehmen, das auch aus dem Fernsehen bekannt ist – die »Weiße Lady« war viele Jahre der Star der Sendung »Verrückt nach Meer«. Auch wenn das Schiff mit seinen 46 Jahren nicht mehr das jüngste ist, hat es doch eine große Fangemeinde unter den vornehmlich deutschen Gästen.

Erbaut wurde die »Albatros« im Jahr 1973 auf der finnischen Wärtsilä-Werft in Helsinki als drittes und letztes Schiff der Bauserie Royal Viking-Klasse unter dem Namen »Royal Viking Sea« für die norwegische Reederei Royal Viking Line. Ursprünglich war das Schiff, wie auch seine Schwesterschiffe, 177,70 m lang, mit einer Bruttoraumzahl von 21.847 vermessen und bot 550 Passagieren Platz. Zu der damaligen Zeit unterschied sich diese Schiffsklasse von den übrigen Kreuzfahrtschiffen durch eine sehr hohe Anzahl an Suiten, einem hoch im Schiff befindlichem Restaurant mit großen Aussichtsfenstern sowie einer verglasten Lounge oberhalb der Brücke – der heutigen »Karibik-Lounge«.

Anfang der 80er-Jahre entschied sich die norwegische Reederei, alle drei Schiffe dieser Klasse erheblich zu vergrößern, woraufhin in Bremerhaven im Frühjahr 1983 auch die heutige »Albatros« im Kaiserdock II der Lloyd Werft um eine 27,77 m lange Mittschiffssektion verlängert wurde. Nach der Ablieferung im Juni 1983 konnte das Schiff somit mehr als 600 zusätzliche Passagiere befördern, zudem verfügte diese Sektion über neun moderne Balkonsuiten.

In den folgenden Jahren wurde der Kreuzliner schließlich mehrfach verkauft und umgebaut und verkehrte unter anderem ab dem Sommer 2002 als Kasinoschiff »Crown« in chinesischen Gewässern. Anfang 2004 erwarb das niederländische Unternehmen Cruise Club den Cruiser und verchartere es direkt weiter an Phoenix Reisen. Nach der ersten Saison erfolgte ein Großumbau auf der Hamburger Werft Blohm + Voss, wo unter anderem die Maschinenanlage komplett ausgetauscht wurde und viele öffentlichen Bereiche neu gestaltet wurden. Auch die beiden ein Jahr älteren Schwesterschiffe fahren nach mehreren Umbauten übrigens auch immer noch. Als »Black Watch« und »Boudiccaq fahren sie weltweit für den britischen Veranstalter Fred. Olsen Cruises und legen zeitweise auch in deutschen Häfen an.