Peter Tschentscher und Shanghais Vize-Bürgermeister Xu Kunlin (Foto: Senat Hamburg)
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Hamburgs Bürgermeister rührt im Rahmen einer Asienreise die Werbetrommel für die Hansestadt. Auch aufgrund der vielfachen maritimen Verbindungen hat Peter Tschentscher Shanghai eingeladen[ds_preview], Partner beim Hafengeburtstag zu werden.

Im Beisein von Shanghais Parteisekretär Li Qiang haben Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher und Shanghais Vizebürgermeister XU Kunlin heute ein Memorandum of Understanding über die Zusammenarbeit zwischen Hamburg und Shanghai für die Jahre 2019/2020 unterzeichnet. Neben der Vertiefung der Kooperationen in Wirtschaft und Wissenschaft wollen beide Partnerstädte zukünftig auch im Bereich der digitalen Stadtentwicklung stärker zusammenarbeiten. Der Hafen dürfte dabei eine wichtige Rolle einnehmen.

Tschentscher versucht zudem, die chinesische Metropole, Heimat des weltgrößten Containerhafens, für ein weiteres Prestigeprojekt zu gewinne. So lud der Bürgermeister Xu Kunlin beziehungsweise die Stadt ein, im Jahr 2021 Partnerstadt des weltweit größten Hafenfestes, dem Hamburger Hafengeburtstag, zu werden. In diesem Jahr wird sich die Städtepartnerschaft zum 35. Mal jähren.

ULCV, Cosco, 20.000, Taurus
Die »Cosco Shipping Taurus«, ULCV mit 20.000 TEU (Foto: COSCO)

Ein weiterer wichtiger Punkt auf der Agenda betrifft direkt die weltweite Schifffahrt und ihre Auswirkungen auf die Hafenwirtschaft. So traf sich Tschentscher mit Zhang Wei, Executive Vice President der Cosco Shipping Group, zu der unter anderem die drittgrößte Linienreederei der Welt gehört. Gesprochen wurde einer Mitteilung zufolge unter anderem über die Entwicklung der Containerschifffahrt sowie innovative Technologien zur Förderung des Klimaschutzes. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt – etwa darüber, ob auch über die umstrittene Hamburger Forderung nach einer Schiffsgrößenbeschränkung in EU-Häfen gesprochen wurde. Cosco betreibt eine Flotte 477 Containerschiffen, unter anderem solche mit mehr als 20.000 TEU. Eine solche Beschränkung würde also auch Cosco treffen. Allerdings ist noch unklar, ob die Hamburger Unterstützung für ihre Idee finden. Aus Niedersachsen kam beispielsweise bereits eine Absage. Die dortige Politik verweist auf den JadeWeserPort, der eigens für Mega-Carrier errichtet wurde.

Mit einer rund 50-köpfigen Delegation von hochrangigen Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur bereist Bürgermeister Tschentscher in dieser Woche Asien. Neben Besuchen von Unternehmen und Kultureinrichtungen sind das »3. Shanghai-Hamburg Business Forum« sowie das »Campus Forum Hamburg-Shanghai« Teil des Programms.

Hamburgs Handelsbeziehungen mit China reichen zurück bis ins 18. Jahrhundert. 2018 wurden im Elbe-Hafen rund 2,6 Mio. TEU im China-Verkehr umgeschlagen. In einer offiziellen Mitteilung wird Hamburg als »traditionelles Zentrum des europäisch-chinesischen Handels« und als »Knotenpunkt der maritimen und auch der landseitigen Seidenstraße« bezeichnet. Mehr als 200 wöchentliche Zugverbindungen vernetzen Hamburg demnach mit fast 30 Städten in China. Shanghai gilt dabei als einer der wichtigsten Hubs für die gesamte maritime Branche.