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Der Krimi um den iranischen Tanker »Adrian Darya 1«, ehemals »Grace 1«, geht weiter. Nun warnen die USA nachdrücklich vor einem Netzwerk von Firmen, Schiffen und Personen, das iranisches Öl verschifft – und drohen mit Sanktionen.

Der iranische VLCC »Adrian Darya 1« liefert angeblich Öl nach Syrien – ein Verstoß gegen EU- und US-Sanktionen, zunächst hatten die Briten das Schiff in Gibraltar festgehalten, bevor es unter neuen Namen weiterfahren konnte. Das US Department of Treasury hat nach eigenen Angaben nun ein »Netzwerk von Schiffen und Mittelsmännern« identifiziert, das Öl im Wert Hunderter Millionen Dollar an das Assad-Regime, die Hizbollah und »illegale Akteure« weitergeleitet haben soll.

»Das Department of the Treasury’s Office of Foreign Assets Control (OFAC) hat daher Maßnahmen gegen ein großes Schifffahrtsnetzwerk ergriffen, das von der Islamic Revolutionary Guard Corps-Qods Force (IRGC-QF) und ihrem terroristischen Vertreter Hizbollah geleitet wird und diese finanziell unterstützt«, heißt es.

Dieses Netzwerk soll Dutzende von Schiffsmanagern, Schiffen und Mittelsmännern umfassen. Das OFAC veröffentlichte auch einen Hinweis an die Schifffahrt, um vor den Sanktionsrisiken zu warnen.

»Aktionen sollen als strake Warnung dienen«

»Der Iran ergreift weiterhin provokante Maßnahmen, um die Region und die Welt zu destabilisieren. Die Aktion des Finanzministeriums gegen dieses ausgedehnte Erdölnetzwerk macht ausdrücklich deutlich, dass diejenigen, die iranisches Öl kaufen, direkt den militanten und terroristischen Arm des Iran, die IRGC-Qods Force, unterstützen«, sagt US-Finanzminister Steven Mnuchin. »Unsere Aktionen in den letzten zwei Wochen sollten als eine starke Warnung für jeden dienen, der erwägt, den Ölverkauf der Qods Force zu erleichtern, dass es schnelle Konsequenzen geben wird.«

Allein im Frühjahr 2019 habe das Netzwerk mehr als ein Dutzend Schiffe im Betrieb gehabt, um fast 10 Mio. Barrel Rohöl überwiegend an die syrische Regierung zu liefern. Insgesamt soll es um einen Gegenwert von mehr als einer halben Milliarde Dollar gehen. Das gleiche Netzwerk verkaufte demnach auch fast 4 Mio. Barrel Kondensat und Hunderttausende Barrel Gasöl, was weitere 250.000 $ eingebracht haben soll.

Den Amerikanern zufolge sollen iranische Beamte auch zunehmend versuchen, potenzielle Kunden zu täuschen, indem sie iranisches als irakisches Öl verkaufen. Auf seiner Website benennt das US Department of Treasury 16 Unternehmen, elf Schiffe und zehn Personen, die die Behörde nun sanktioniert.