Franks Ära als Sovcomflot-Chef endet

Sovcomflot, Frank, Medwedew
Sergei Frank (re) im Kreml mit Russlands Premier Dmitri Medwedew (© Archiv)
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Ende einer Ära: Bei Sovcomflot tritt der bisherige CEO Sergei Frank ab und wechselt in den Verwaltungsrat. Sein Nachfolger wird der jetzige COO Igor Tonkovidov.[ds_preview]

15 Jahre lang hat Frank (59) die Geschicke der russischen Reederei geführt, nachdem er zuvor von 1998 bis 2004 Transportminister seines Landes gewesen war. Der Personalwechsel ist noch nicht offiziell bestätigt, soll aber auf Betreiben der Moskauer Regierung herbeigeführt werden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Der russische Staat ist Eigner des Unternehmens.

In einer am Montag veröffentlichten Regierungsverordnung wird Frank als Mitglied des Verwaltungsrates und nicht mehr als Generaldirektor geführt. Die Reederei mit Sitz in St. Petersburg ist spezialisiert auf den Transport von Erdöl und Flüssigerdgas.

Mehrfach hatte es in der Vergangenheit Versuche gegeben, Sovcomflot an die Börse zu bringen. Dies gilt als Teil eines umfassenden Privatisierungsplans. Schwache Märkte und die internationalen Sanktionen gegen Russland hätten dies bislang verhindert, heißt es.

Das Staatsunternehmen spielt eine wichtige Rolle bei der Erschließung der arktischen Gasvorkommen und hat ein ambitioniertes Neubauprogramm aufgelegt, unter anderem für eisbrechende LNG-Tanker – braucht also Geld. Ein kolportiertes Interesse der chinesischen Staatsreederei Cosco wurde nie bestätigt.

Laut Unternehmensseite betreibt Sovcomflot eine Flotte von derzeit knapp 150 Schiffen mit zusammen 12,7 Mio. tdw Tragfähigkeit – darunter Produkten- und Öltanker (120) sowie Gastanker (14) und sonstige Schiffe (12). Laut früheren Plänen sollen höchstens 25% der Aktien minus eine Aktie verkauft werden, um unterhalb einer Sperrminorität zu bleiben.