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Die Verschrottung von Containerschiffen ist im zweiten Halbjahr stark abgesackt. Grund ist die Nachfrage nach Chartertonnage, vor allem bei größeren Einheiten.

Nach Angaben [ds_preview]des Branchendienstes Alphaliner wurden seit Juni nur 25 Schiffe mit einer Gesamtkapazität von 58.000 TEU zur Verschrottung gebracht. Im ersten Halbjahr waren es noch 63 Einheiten mit insgesamt 130.700 TEU.

Die geringe Recycling-Quote trotz vergleichsweiser hoher Schrottpreise erklären die Experten mit der vergleichsweise starken Nachfrage nach Chartertonnage mit relativ günstigen Raten für die Schiffseigner. Dies betrifft vor allem größere Schiffe ab dem Panamax-Segment aufwärts, die am Markt kaum verfügbar sind.

Grund ist die Nachrüstung von zahlreichen Einheiten mit Scrubbern vor der Einführung der neuen Schwefelobergrenze im Kraftstoff (Sulphur Cap) ab dem 1. Januar 2020. 90 Schiffe (878.000 TEU) liegen demnach derzeit auf oder vor den Werften. Laut Alphaliner sind momentan 6% der weltweiten Flotte »inaktiv«, also temporär aus dem Dienst genommen, darunter machen Scrubber-Schiffe etwa 63% aus. Der Großteil der Auflieger-Flotte stammt mit gut 1 Mio. TEU (79%) aus dem Bestand der Linienreedereien, bei den Trampreedern sind es knapp 300.000 TEU (21%).

Für das Gesamtjahr 2019 wird die Verschrottung von rund 190.000 TEU erwartet. Das seien zwar mehr als die 102.300 TEU im Jahr zuvor, aber weit weniger als 2017, als Schiffe mit insgesamt 413.900 TEU aus dem Verkehr gezogen worden waren. 2016 waren es sogar 654.800 TEU.