Der Deutsche Nautische Verein (DNV) muss offenbar eine tiefgreifende strukturelle Veränderung hinnehmen. An der Ostsee hat sich eine eigene Arbeitsgemeinschaft gegründet, weil die Mitglieder – mit zum Teil harscher Kritik – an der Zukunftsfähigkeit des DNV zweifeln.

Wie jetzt bekannt gegeben wurde, hat[ds_preview] sich am 13. Januar in Neustadt /Holstein eine Kooperationsgemeinschaft mit dem Titel »Arbeitsgemeinschaft Nautische Vereine Deutschland« gegründet und konstituiert.

Beteiligt sind die Nautischen Vereine Kappeln-Schlei, Kiel, Vogelfluglinie, Neustadt-Holstein, Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund und Saßnitz/Rügen. Davon betroffen sind 927 DNV-Mitglieder, die zusammen 22 der 130 Stimmen haben.

Die an der AG beteiligten Vereine machten allerdings explizit klar, dass sie sich nicht als geschlossene Gruppe verstehen, sondern alle regionalen Nautischen Vereine dieser Übereinkunft anschließen können.

In der Begründung für die Maßnahme wird au eine Ausgangslage verwiesen, in der die Erfahrung gemacht worden sei, dass »die Arbeit des Deutschen Nautischen Vereins (DNV) in den zurückliegenden Jahren zu einer zunehmenden, allgemeinen Bedeutungseinschränkung geführt hat, die wesentlichen Änderungsvorschläge der Klausurtagung des DNV (vom DNV-Beirat initiiert), Stimmengewichtung der regionalen Nautischen Vereine und Umstrukturierung wie Stärkung des StFA, nicht umgesetzt wurden«. Die Beteiligten erwarten zudem dass sich die Struktur des DNV nicht zukunftsorientiert verändern wird und dadurch die satzungsmäßigen Ziele nicht erreicht würden.

Daher sei man »nach sorgfältiger Abwägung« zu dem Schluss gekommen, dass eine gemeinsame Zukunft mit dem DNV in seiner bestehenden Struktur nicht zu erreichen ist und die finanziellen Beiträge an den DNV nicht sinnvoll eingesetzt werden. Ensprechend könnte eine »zukunftsorientierte Gestaltung der vereinsseitig vorgegebenen Ziele im Verbund mit interessierten Nautischen Vereinen besser erreicht werden«, heißt es in der Erklärung.

Zunächst will man als Arbeitsgemeinschaft auftreten, explizit nicht als eingetragener Verein. Man will gemeinsam Fragen thematisieren und durch Öffentlichkeitsarbeit, Kontakte zu Politik, Behörden, Institutionen und Wirtschaft Lösungen suchen. Die »Overheadkosten« der AG für die einzelnen Vereine sollen möglichst niedrig gehalten werden, heißt es weiter.

Die beteiligten Vereine verpflichten sich zu einer »mitgliederbezogen anteiligen Zahlung zur Deckung anfallender Kosten«. Ein Vorstand soll noch bestimmt werden. Der Vorsitz  wird jeweils für die Dauer eines Jahres festgelegt. Bei Abstimmungen soll die einfache Mehrheit der anwesenden Vereine gelten.