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Warum es auf dem Containerschiff »Yantian Express« gebrannt hat, kann nicht eindeutig aufgeklärt werden. Vermutlich lag es aber an einer Ladung Kokosnuss-Kohle.

Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) [ds_preview]hat ihren Abschlussbericht zur »Yantian Express«, einem Containerschiff von Hapag-Lloyd, vorgelegt. Auf dem unter deutscher Flagge fahrenden 7.150-TEU-Frachter war Anfang Januar vergangenen Jahres Feuer in einem Container der Decksladung auf dem Vorschiff ausgebrochen. Die Flammen hatten anschließend von Laderaum 2 auf weitere Boxen in Laderaum 1 übergegriffen. Schweres Wetter hatte tagelang die Löscharbeiten behindert, so dass die Reederei schließlich »Havarie-grosse erklären musste.

Eine eindeutige Ursache habe nicht geklärt werden können, teilt die BSU jetzt mit. Als Grund nennen die Experten die sehr lange Branddauer und den intensiven Einsatz von
Löschwasser – dadurch sei der vermutete Brandherd stark verändert worden.

Yantian, Taylor Marine
Teile der Stahlkonstruktionen auf der »Yantian Express« wurden erheblich beschädigt (© Taylor Marine)

Sehr wahrscheinlich sei das Feuer jedoch in einem Container ausgebrochen, in dem Coconut Charcoal (aus Kokosnussschalen hergestellte Naturkohle) geladen war, fälschlicher Weise als Coconut Pellets deklariert. Es zeigten sich Parallelen zum Brand auf der »MSC Katrina« (2015), als es in einem Container zur Selbstentzündung von Holzkohle gekommen war, heißt es beim BSU.

Das BSU hatte seinerzeit empfohlen, die internationalen Vorschriften zur Bestimmung von Holzkohle als Gefahrgut (IMDG-Code) zu ändern, kritische Ladungen ordnungsgemäß auch gegenüber Allianz-Partnern zu deklarieren und fragliche Container künftig leicht zugänglich an Bord der Schiffe zu stauen. Immer wieder kommt es zu Bränden auf Containerschiffen, zuletzt unter anderem auf der »Norther Jupiter« (V.Ships) und der »E.R. Kobe« (Zeaborn Shipmanagement).

Die beträchtlichen Schäden auf der »Yantian Express« waren nach Abschluss der Ermittlungen auf einer Werft in Asien repariert worden. Das Schiff befindet sich wieder im Dienst bei Hapag-Lloyd. Aktuell ist sie ostwärts von Halifax (Kanada) nach Nordeuropa unterwegs.