Print Friendly, PDF & Email

Die Bergungsexperten konnten von Bord gehen: Der in der Nordsee havarierte Bulker »Santorini« hat im Schlepptau Kurs auf die Wesermündung genommen.[ds_preview]

Gestern Abend erreichte der Schleppverband mit der »Santorini« und der »Bugsier 30« in Begleitung der »Nordic« die Wesermündung, wie das Havariekommando bestätigte. Im Seegebiet etwa 10 sm westlich vom Leuchtturm Alte Weser wurde der zusätzliche Schlepper »Bugsier 5« angespannt, der Notschlepper verließ daraufhin den Schleppverband. Er fuhr daraufhin in Begleitung des zusätzlichen Schleppers »Carl« auf der Weser nach Bremerhaven, das Havariekommando beendete die Gesamteinsatzleitung um 20.15 Uhr. Die »Santorini« soll in Bremerhaven bei der Bredo-Werft repariert werden, heißt es weiter. Das Towing Assistance Team (TAT) war bereits Stunden vorher vom Havaristen auf die »Nordic« umgestiegen.

Der 159 m  lange Bulker war am Dienstag morgen bei schwerer See im Nordsee-Sturm havariert. Das nicht beladene Frachtschiff, welches ca. 64 sm westnordwestlich von Helgoland treibt, meldete in den frühen Morgenstunden den Ausfall der Ruderanlage. Zwischenzeitlich wurde in der Lageerkundung festgestellt, dass das Ruderblatt fehlt. Die Wetterbedingungen erschwerten die Einsatzmaßnahmen. Die Windstärke betrug zwischenzeitlich etwa 9 Beaufort; die Wellen waren 6-7 m hoch.

Am Einsatz beteiligt waren das landgestützte TAT, der Notschlepper »Nordic«, Einsatzkräfte der Feuerwehr Cuxhaven, zwei Hubschrauber der Bundespolizei und das Sensorflugzeug »Do 228«.

Es war nicht der einzige Einsatz in den vergangenen Tagen. »Am Dienstag hatten wir neben den zwei Einsatzlagen Sanorini und Merita in der Nordsee noch die Rix Lagoon in der Ostsee, die im Fehmarnbelt notankern musste. Fast hätten wir auch dort die Einsatzleitung übernehmen müssen«, erklärte der Leiter des Havariekommandos Hans-Werner Monsees. »Es waren schwierige Einsatzsituationen. Das ist bei den Wetterverhältnissen kein Spaziergang. Für die Einsatzkräfte war das zeitweise grenzwertig. Es zahlt sich aus, dass wir derartige Szenarien regelmäßig sehr intensiv trainieren. Wir sind gut vorbereitet und das gibt Sicherheit. Wir danken allen Einsatzkräften für ihren professionellen Einsatz«, so Monsees.