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Die Containerreederei Pacific International Lines (PIL) steckt offenbar weiter in Schwierigkeiten. Mit Schiffsverkäufen versucht sie jetzt, sich Luft zu verschaffen.

Marktgerüchten zufolge hat PIL in der jüngsten Vergangenheit [ds_preview]fällige Zahlungen, etwa für Bunkerrechnungen oder auch Chartergebühren, aufgeschoben. Grund wäre demnach fehlende Liquidität. Nun versucht die in Singapur ansässige Reederei offenbar, mit dem Verkauf von Beteiligungen und Schiffen aus der eigenen Flotte Schlimmeres abzuwenden.

Bereits beschlossen ist der Ausstieg aus dem Transpazifik-Geschäft, der bis Ende des Monats vollzogen sein soll. Aus dem Hauptfahrtgebiet der globalen Containerschifffahrt zwischen Asien und Europa hatte sich PIL bereits im Jahr zuvor zurückgezogen.

Auch die 60%-ige Beteiligung an der Pacific Direct Line (PDL), die fünf Schiffe mit Kapazitäten von 520 TEU bis 940 TEU im südpazifischen Markt betreibt, ist laut Informationen des Branchendienstes Alphaliner bereits Ende 2019 an den Wettbewerber Neptune Pacific Line verkauft worden. Eine offizielle Bestätigung dafür liegt allerdings nicht vor. Singamas, die Containerfertigung von PIL, war bereits im Sommer 2019 für 565 Mio. $ an die Cosco Shipping Financial Holdings verkauft worden.

Nun kommen die Schiffe an die Reihe, die zum Teil nicht mehr für die aufgegebenen Liniendienste gebraucht werden, deren Verkauf aber für die dringend benötigte Liquidität sorgen könnte. Demnach wurden vier Containerschiffe mit je 11.923 TEU an Seaspan abgegeben. Der kanadische Trampreeder hatte die Transaktion mit einem Wert von 367 Mio. $ beziffert.

Zwei weitere Schiffe aus der gleichen Baureihen von 15 Einheiten (11.923 TEU) gehen laut einer Mitteilung von Montag an die Linienreederei Wan Hai (Taiwan). Der Preis für die »Kota Panjang« und die »Kota Perwira« liegt zusammen bei 186,8 Mio. $. Dollar. Sie wurden 2017 und 2018 von Yangzljiang Shipbuilding (China) abgeliefert. Sie verfügen über eine hohe Reeferkapazität 1.400 Stellplätzen.

Alphaliner listet PIL an Nr. 9 unter den global agierenden Container-Linienreedereien auf. Mit einer Flotte von bis dato 119 Schiffen und einer Gesamtkapazität von 392.000 TEU ist das Unternehmen zwar bis heute unabhängig von den Allianzen, aber eher klein und regional ausgerichtet mit einem Marktanteil von 1,7%. Zum Vergleich: Yang Ming (Taiwan) als Nr. 8 kommt auf 631.000 TEU (2,7%), Hapag-Lloyd als Nr. 5 verfügt über 1,74 Mio. TEU (7,4%), Marktführer Maersk über 4,15 Mio. TEU (17,6%).