Danaos container vessel
Photo: Danaos
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Eine hohe Zahl von Abfahtrtsstreichungen und Dienstumstellungen, die die Reedereien für die kommenden Wochen angekündigt haben, wird die Kapazität der inaktiven Containerschiffe voraussichtlich auf über 3 Mio. TEU ansteigen lassen.

Damit würde der bisherige Höchststand von[ds_preview] 2,46 Mio. TEU von Anfang März dieses Jahres übertroffen. Einer Analyse des Branchendiensts Alphaliner zufolge werden allein im zweiten Quartal mehr als 250 planmäßige Abfahrten zurückgezogen, weil die Reedereien auf die rasch nachlassende Nachfrage reagieren. Die Ladungsflaute wird durch den wirtschaftlichen Stillstand in vielen Schlüsselmärkten der von der COVID-19-Pandemie betroffenen Länder verursacht.

Für das zweite Quartal werden mehrere Verbindungen mit hoher Kapazität eingestellt, der kapazitätsstärkste Dienst ist der AE-2/Swan der Allianz 2M von Maersk und MSC. Dieser Dienst sollte zwölf Schiffe mit 23.000 TEU auf der Route Asien – Nordeuropa einsetzen. Auch THE Alliance von Hapag-Lloyd, ONE, HMM und Yang Ming hat heute neue Fahrpläne bis Juni bekannt gegeben.

»Reedereien werden gezwungen sein, einen großen Teil der Tonnage stillzulegen«

»Kein Marktsegment wird verschont bleiben, da auf fast allen wichtigen Routen Kapazitätskürzungen angekündigt wurden. Außer auf den Routen Asien – Europa, Asien – Nordamerika und Transatlantik haben die Reederein auch in Südamerika, im Nahen Osten, auf dem Indischen Subkontinent, in Afrika und Ozeanien Kapazitätskürzungen vorgenomme«, kommentiert Alphaliner.

Während die größeren Schiffe kleinere Einheiten auf den verbleibenden Strecken ersetzen, werden die Reedereien den Analysten zufolge gezwungen sein, einen großen Teil der von ihnen betriebenen Tonnage stillzulegen. Dies werde in den kommenden Wochen alle Größensegmente betreffen. Ein Teil der inaktiven Flotte wird zur Nachrüstung von Scrubbern geschickt, wobei derzeit 1,02 Mio. TEU an Schiffskapazität in den Werften liegen. Darüber hinaus wird es jedoch zu erheblichen unfreiwilligen Leerläufen kommen, da bis zu 30 % der Gesamtkapazität von einigen der am stärksten betroffenen Routen abgebaut werden.

Die inaktive Containerschiffsflotte ist von ihrem Rekordhoch von 2,46 Mio. TEU am 2. März auf 338 Einheiten für 2,12 Mio. TEU am 30. März gesunken. Der Rückgang ist Alphaliner zufolge weitgehend auf die Wiederaufnahme der Abfahrten zurückzuführen, die während der verlängerten chinesischen Feiertage im Februar ausgesetzt worden waren. Das sei aber nur die Ruhe vor dem Sturm, denn die neue Rudne von Kapazitätskürzungen trifft den Markt härter und länger.