Thomas Mensah (Foto: IMO)
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Der in Hamburg ansässige Internationale Seegerichtshof (ITLOS) trauert um seinen ersten Präsidenten Thomas Mensah.

[ds_preview]»Mit tiefem Bedauern« gab die 1996 gegründete Institution der Vereinten Nationen jetzt bekannt, dass der aus Ghana stammende Richter in London verstorben ist. Weitere Angaben zur Todesursache wurden zunächst nicht gemacht.

Mensah wurde am 1. Oktober 1996 zum Mitglied des Strafgerichtshofs gewählt und war bis 2005 als Richter tätig. »Als erster Präsident trug er in den ersten Jahren seines Bestehens wesentlich zur Errichtung des Gerichtshofs bei«, heißt es in einer Mitteilung.

Nach seinem Ausscheiden im Jahr 2005 war Mensah als Ad-hoc-Richter vor dem Strafgerichtshof in der Streitigkeit über die Abgrenzung der Seegrenze zwischen Bangladesch und Myanmar im Golf von Bengalen und der Rechtssache »ARA Libertad« (Argentinien vs. Myanmar) sowie im Streit um die Abgrenzung der Seegrenze zwischen Ghana und der Elfenbeinküste aktiv. Das Tribunal »würdigte« seine Arbeit und seinen »bemerkenswerten Beitrag« zur Entwicklung des internationalen Seerechts.

Mensah hatte Abschlüsse der Universität von Ghana, der Universität London und der Yale University Law School, wo er 1964 seinen JSD erhielt. 1968 begann er seine Karriere bei der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO, wo er 1981 stellvertretender Generalsekretär und Direktor für Rechtsangelegenheiten wurde. Von 1991 bis 1992 war Mensah auch Sonderberater für Umweltrecht und Institutionen für das Umweltprogramm der Vereinten Nationen in Nairobi. Er wurde zum Professor für Recht und Direktor des Seerechtsinstituts an der Universität von Hawaii und auf den Cleveringa-Lehrstuhl an der Universität Leiden in den Niederlanden berufen. Von 1995 bis 1996 war er zudem als Hoher Kommissar Ghanas tätig.