Foto: Scandlines
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Scandlines hat 2019 trotz einem Rückgang im Verkehrsvolumen solide Ergebnisse erzielt. Für 2020 werden »erheblich negative Auswirkungen« erwartet. 

Auf beiden Fährrouten des Unternehmens wurden bei über 41.500 Abfahrten 7,2 Mio. Passagiere zwischen Deutschland und Dänemark transportiert, teilte Scandlines mit. Aufgrund der abgeschwächten wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland und Schweden, die einen moderaten Rückgang der Verkehrszahlen und relativ stabile Aktivität der BorderShops mit sich führte, erreichte der Konzernumsatz 2019 475 Mio. € (2018: 477 Mio.). Der Umsatz der beiden Fährstrecken blieb mit 352 Mio. € unverändert, trotz moderat niedrigeren Verkehrszahlen in den verschiedenen Segmenten nach mehreren Jahren Wachstum insbesondere im Frachtbereich.

Der Umsatz der BorderShops ging leicht auf 124 Mio. € (2018: 125 Mio.) zurück. Grund hierfür waren ein moderater Rückgang des Freizeitverkehrs sowie der schwache Kurs der schwedischen Krone, der den Anreiz für schwedische Kunden, die BorderShops des Konzerns zu besuchen, verringerte.

Scandlines erzielte einen Gewinn in Höhe von 188 Mio. € (2018: 191 Mio.) aus dem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBITA) erzielen konnte. Dies entspricht einer unveränderten EBITA-Marge von 40%. »Das solide Rentabilitätsniveau konnte vor allem durch Maßnahmen zur Kostenkontrolle, die die Auswirkungen des niedrigeren Verkehrsvolums ausgleichen konnten, erreicht werden«, so die Reederei.

»Wir haben die Entwicklung unseres Geschäfts fortgesetzt, sodass wir 2019 einen stabilen Ertrag erzielen und Scandlines‘ nachhaltige Perspektiven als einen besonders konkurrenzfähigen, zuverlässigen und immer grüner werdenden Teil der europäischen Infrastruktur hervorheben konnten. Bereits seit vielen Jahren betrachten wir grüne Investitionen und Maßnahmen als integrierten Teil unserer Strategie sowie als klare Voraussetzung dafür, um langfristige Wettbewerbskraft auf unserem Markt sicherzustellen«, sagt CEO Søren Poulsgaard Jensen.

Die Indienststellung der  Hybridfähren auf der Route Rostock-Gedser und ihr Erfolg hätten sich gelohnt. 2019 setzte die Reederei diesen Kurs fort, etwa mit der Installation neuer Thruster auf der Fähre »Schleswig-Holstein« auf der Route Puttgarden-Rødby oder der Vorbereitung der Installation eines spezialangefertigten, 30 m hohen Rotorsegels auf der »Copenhagen«, sagt Poulsgaard Jensen. Die Route Puttgarden-Rødby soll »innerhalb überschaubarer Zukunft emissionsfrei werden.

»Sehr begrenzte Sichtweite für den Rest des Jahres«

»In den ersten Monaten des Jahres 2020 war unser Geschäft relativ stabil, aber der Ausbruch von COVID-19 innerhalb Europas und die anschließenden Reisebeschränkungen führen einen hohen Grad an Unsicherheit und sehr begrenzte Sichtweite für den Rest des Jahres mit sich«, erklärt der Reederei-CEO.

Während erwartet wird, dass der private Passagierverkehr und die BorderShop-Aktivitäten ernsthaft von der Situation beeinträchtigt werden, hat Scandlines den Betrieb aufrecht erhalten, um die Frachtkunden zu bedienen und kritische Lieferungen von Lebensmitteln, Medikamenten und anderen notwendigen Waren zu gewährleisten.

Die Reederei erwartet, dass der Ausbruch von COVID-19 »erheblich negative Auswirkungen auf die Verkehrszahlen und das wirtschaftliche Ergebnis dieses Jahres« haben wird. Man arbeite daran, die Auswirkungen dieser negativen externen Verhältnisse durch Kostenkontrolle und Effizienzsteigerungen zu vermindern, »aber aufgrund des hohen Grades an Unsicherheit und der niedrigen Sichtweite ist es dem Führungsteam nicht möglich, präzise wirtschaftliche Erwartungen für 2020 zu äußern«.