Die schwedische Reedereigruppe Erik Thun setzt ihre Zusammenarbeit mit Ferus Smit fort: Ein neuer Tanker wurde vom Typ »NAABSA«, speziell für Tidehäfen konzipiert, wurde bestellt.
[ds_preview]Der Auftrag ging allerdings nicht an die deutsche Tochter, sondern an die Mutterwerft in den Niederlanden. Die Leeraner Niederlassung ist derzeit jedoch ohnehin recht gut ausgelastet.
Gebaut wird ein Produktentanker mit 4.250 t Tragfähigkeit, 4.800 m³ Kapazität, 79,9 m Länge und 15 m Breite. Die Ablieferung ist für Mai 2022 geplant, teilte Erik Thun heute mit.
Das besondere an diesem Schiffstyp ist, dass sie auch trocken fallen können, ohne das größere Probleme dabei verursacht werden: »Not Always Afloat but Safely Aground« (Naabsa). So können auch kleine Tide-Häfen angelaufen werden. Schon im vergangenen Jahr war ein solches Schiff von Thun bei Ferus Smit geordert worden. Es sind alte Bekannte: Erik Thun hat bereits mehr als 35 Neubauten von Ferus Smit bekommen
Die beiden Schwestern sind für eine Kooperation der Reederei mit der britischen Geos-Gruppe. Der Bunker-Lieferant will künftig zusätzliche (Tide-)Häfen in sein Portfolio aufnehmen.
»Der Schwerpunkt bei der Konzeptionierung der Schiffe lag auf der Maximierung der Ladungsaufnahme und der Steigerung der Leistung im Hafen; mit dem Spielraum, noch größere Ladungspartien in begrenzte Nischenhäfen fahren zu können. Ressourceneffizienz, neue Vorschriften und Umweltschutz waren bei der Entwicklung des neuen Schiffes von entscheidender Bedeutung«, teilte Erik Thun mit. Wie Erik Lund, CCO von Thun Tankers, der HANSA beim Auftrag 2019 bestätigte, wird dafür der Rumpf mit zusätzlichem Stahl verstärkt, um Beschädigungen durch den Hafengrund zu verhindern. Zudem wurde eine interne geschlossene Kühlung integriert, damit sich die Ladung nicht unzulässig erwärmt, wenn kein Seewasser den Rumpf »natürlich« kühlt.
Weil die Gewichtszunahme durch den zusätzlichen Stahl nicht die Ladekapazität – gerade in kleineren Häfen – beeinträchtigen soll, wurde am Design getüftelt. »Alles Unnötige an Stahl wurde weggelassen«, heißt es aus der Reederei. Laut Lund hat der ohne Wulstbug auskommende Tanker eine rund 25% höhere Kapazität als vergleichbare Schiffe dieser Art.
»Als Unternehmen sind wir sehr zuversichtlich, dass unsere langfristige Partnerschaft mit Thun Tankers BV uns eine Flotte von vielseitigen Tankschiffen zur Verfügung stellen wird, um unseren Kunden weiterhin den gewünschten Service bieten zu können. Zwei NaabsaMAX-Schiffe zur Verfügung zu haben, bedeutet, dass wir unsere Position auf dem Markt ausbauen und weiterhin Schifffahrtslösungen anbieten können, die uns für unsere Kunden vielseitiger machen, Flexibilität und Zugang zu Nischenhäfen in ganz Großbritannien bieten und sicherstellen, dass unsere Flotte aktuell und auf dem neuesten Stand der Technik ist«, sagte Barry Newton, Geschäftsführer der Geos Group heute.