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Die Havarien der »Grande America« und »Golden Ray« haben beim Versicherer North P&I die Schadensumme steigen lassen und für ein Minus von -19 Mio. $ gesorgt.

Die beiden Schadensfälle aus dem vergangenen Jahr [ds_preview]gehören zu den teuersten Havarien, mit denen es North P&I, die Nummer 2 der Branche, jemals zu tun hatte. Der Untergang des ConRo-Schiffes »Grande America« der Reederei Grimaldi in der Biscaya dürfte mit rund 45 Mio. $ zu Buche schlagen, während der vor der US-Westküste gekenterte Autofrachter »Golden Ray« sogar rekordverdächtige 400 Mio. $ kosten wird.

Der Großteil der Ausgaben wird vermutlich durch Pool-Vereinbarungen mit den anderen Mitgliedern der International Group abgedeckt. Auch ohne die beiden Großhavarien kletterte die kombinierte Schaden-Kosten-Quote (Schäden und operative Kosten gegenüber Prämieneinnahmen) noch über den Rekordstand von 105% aus dem vorherigen Jahr.
Einschließlich der beiden Großschäden sind es sogar 125,8%.

Mehr Tonnage, mehr Schäden

»Das zeigt die ganze Volatilität der Branche«, sagt North-CEO Paul Jennings. Die Prämieneinnahmen reichten für diese hohen Summen nicht aus. »Darum bilden wir Rücklagen.« North gehörte zu den P&I-Clubs, die Anfang 2020 nach einer dreijährigen Pause erstmals wieder die Prämien hochgesetzt haben, konkret um 7,5%.

Da tröstet es nur wenig, dass die versicherte Tonnage auf ein neues Allzeithoch von 230 Mio. BRZ (+20 Mio. BRZ) und die Prämieneinnahmen leicht auf 347 Mio. $ bei einer stabilen Selbstbehaltquote von 99% angestiegen sind. Die freien Reserven schrumpften allerdings um -19,5 Mio. $ auf 444 Mio. $. Den Angaben zufolge konnten die Kapitalerträge aus dem Engagement in vornehmlich Pensionsfonds die Verluste im Underwriting nicht ausgleichen.