Die »CMA CGM Louga« war der Schauplatz für eine Schleppübung
© CMA CGM
Print Friendly, PDF & Email

Die französische Linienreederei CMA CGM will bis 2050 CO2-neutral unterwegs sein. Laut Unternehmenschef Rodolphe Saadé ist ein Neuausrichtung unabdingbar.

Die Welt-Schifffahrtsorganisation hat eine Halbierung des CO2-Ausstoßes [ds_preview]bis zur Mitte des Jahrhunderts ausgegeben. Ein Ziel, dass viele Experten für überaus ambitioniert halten, weil nicht zuletzt die Coronakrise viele Ansätze zur Entwicklung umweltfreundlicher Technologien eher verzögern als beschleunigen.

Rodolpe Saadé, Chef der weltweit viertgrößten Linienreederei in der Containerschifffahrt, sieht das anders. Die Covid-19-Pandemie stelle viele Trends in der Globalisierung, aber auch bisher gültige Geschäftsmodelle in Frage, sagte er jetzt als Gastredner auf einer Videokonferenz von UN Global Compact, der die weltweit größten und wichtigsten Initiative für verantwortungsvolle Unternehmensführung.

»Die Krise hat unsere kollektive Verantwortung für die Umgestaltung unserer Unternehmensstrategien stärker ins Bewusstsein gerückt«, so Saadé. Die Coronakrise habe gezeigt, dass Transport und Logistik eine Schlüsselrolle bei der Beförderung lebenswichtiger Güter zukommt. Es biete sich aber auch eine »einzigartige Gelegenheit, den weltweiten Warenverkehr zu gestalten«. Künftig müsse eine »neue« Globalisierung die nachhaltige Entwicklung unterstützen.

CMA CGM habe bereits bedeutende Schritte zur Verringerung der Umweltbelastung unternommen, so Saadé. Seit 2008 seien die CO2-Emissionen gegenüber 2008 bereits um 48% pro Container und km reduziert worden. Allein im vergangenen Jahr seien dank technologischen Innovationen und eines optimierten Schiffsbetriebs 6% eigespart worden. Das von der IMO ausgegebene Ziel, den Kohlendioxid-Ausstoß bis 2030 um 40% zu verringern, sei somit zehn Jahre früher als geplant erreicht worden.

Mit der Ablieferung einer ganzen Flotte von LNG-betriebenen Neubauten je 23.000 TEU werde ein weiterer Meilenstein erreicht, um die C02-Emissionen um weitere 15%-20% zu senken und dazu alle Schwefel- und Feinstaubemissionen zu elimieren. Zusätzlich will die Reederei nach Angaben von Saadé bereits innerhalb der kommenden zwei Jahre den Anteil von alternativen Kraftstoffen auf 10% steigern. Bis 2050 soll die gesamte Flotte kohlenstoffneutral fahren.