Mit einer konzertierten Aktion will die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns den MV Werften über den Sommer helfen. Es fehlt an Liquidität. Doch das Paket ist noch nicht fertig, die Zustimmung der Banken steht noch aus.

[ds_preview]Es geht um insgesamt 175 Mio. € von der sogenannten »locked box« – ein Guthabenkonto, auf dessen Mittel der Eigner der Schiffbaugruppe, der asiatische Genting-Konzern zugreifen will. Für das Unternehmen ist aufgrund der Corona-Pandemie eine Zwischenfinanzierung erforderlich, um in den Monaten Juli bis September den Finanzierungsbedarf abzudecken. Ein großer Teil der Belegschaft war in der Krise bereits in Kurzarbeit geschickt worden.

MV Werften, Global Class, Neubau
Tan Sri Lim überreicht Minister Glawe eine Silhouette Mecklenburg-Vorpommerns (© MV Werften)

Das Landesparlament hatte der Transaktion bereits zugestimmt. Wirtschaftsminister Harry Glawe und Finanzminister Reinhard Meyer bestätigten jetzt, dass man durchaus vorankommt. Allerdings gibt es noch keinen Abschluss. »Wir sind kurz vor der Ziellinie. Die Verhandlungen der Banken sind schon sehr weit vorangekommen. Wir erwarten zu Beginn nun eine endgültige Entscheidung«, so die Minister. Die Werftgruppe müsse »weiter atmen können«. Im Fokus stehe der Erhalt der Arbeitsplätze.

Genting Hong Kong hat als Sicherheit für Krisensituationen während des Baus und des Betriebes der Global-Schiffe 260 Mio. € auf dem Guthabenkonto hinterlegt. 175 Mio. € sollen daraus entnommen werden. Das Konto ist an 17 Banken verpfändet, die an der Finanzierung der Schiffe beteiligt sind. Für die Öffnung wird die Zustimmung der Banken und Bürgen, zu denen auch das Land Mecklenburg-Vorpommern zählt, benötigt. Für das Votum der Banken ist eine Zweidrittelmehrheit vonnöten.