Gemischte Signale aus Fernost: Große Bulker verzeichnen einen Ratenanstieg, während Supras und Handies unter Druck geraten.
[ds_preview]Am Trockenfrachtmarkt ist diese Woche Stabilität eingekehrt. Der Baltic Dry Index fing sich wieder und beendet den Handel auf Wochensicht mit einem kleinen Plus von 33 Punkten bei 1350 Zählern. Nach teils drastischen Einbußen im Spotgeschäft in den vergangenen Wochen können Eigner von Capesize- und Panamax-Bulkern aufatmen. Die Raten erreichten am Dienstag vorläufig einen Boden, um in den folgenden Tagen spürbar zuzulegen.
Capes (180.000 tdw) und größere Standard-Panamaxe (82.500 tdw) verbesserten sich gegenüber der Vorwoche um 6 % bzw. 2,4 % auf 18.300 und 11.045 $/Tag. Obwohl beide Segmente von unterschiedlichen Frachtgütern abhängen, weist die Ratenentwicklung in beiden Größenklassen ähnliche Merkmale auf. So sind die Steigerungen der Durchschnittsraten allein dem festeren Trend im asiatisch-pazifischen Raum zu verdanken, während der Markt im Atlantik unter Druck stand. Vor allem die hohe Charteraktivität der australischen Bergbaukonzerne sorgte für Aufwind im Capesize-Segment. Die Index-Rate der Baltic Exchange für die Relation Westaustralien/Qingdao (C5) zog von 6 auf fast 7,2 $/t an, Transpazifik-Rundreisen verteuerten sich um fast 40 % auf 16.642 $/Tag. Für Optimismus sorgen die Capesize-Notierungen am Frachtenterminmarkt, die für August und September deutlich über spot liegen.
Befrachtungsaktivität im Panamax-Segment nimmt zu
Im Panamax-Segment nahm die Befrachtungsaktivität am Donnerstag merklich zu, was schließlich auch den Raten im Atlantik trotz erhöhten Tonnageangebots zugutekam. Die 2009 gebaute »Hong Yu« (76.611 tdw) erzielte 14.500 $/Tag für eine Komplettladung Bauxit von Kamsar nach Irland. In Fernost bekam die »Echo.GR« (81.070 tdw, Bj. 2014) 12.000 $/Tag bei Tata NYK für einen Trip ex Qingdao via Ostaustralien nach Indien.
Verhaltener war die Entwicklung in den Supramax- und Handysize-Klassen. Supramaxe (58.000 tdw) büßten auf Wochensicht 5% ein und landeten heute im Zeitcharter-Trip-Geschäft bei durchschnittlich 9.565 $/Tag. Handysize-Bulker (38.000 tdw) konnten sich marginal auf 8.539 $/Tag verbessern. Im Pazifik gaben die Spotraten für die kleineren Schiffe überwiegend nach – für Supras teils sehr deutlich. Durchweg fester tendierte der Markt am europäischen Kontinent, wo ein 35.000-Tonner 10.000 $/Tag für einen Trip ins Schwarze Meer geschlossen haben soll.
Abwärtstrend am europäischen Shortsea-Markt legt sich
Am europäischen Shortsea-Markt hat sich der Abwärtstrend jetzt gelegt. Die Frachten lagen zuletzt stabil auf niedrigem Niveau, der European Short Sea Index des Branchendienstes BMTI bewegte sich am Mittwoch mit 14.71 Punkten seitwärts.
Für die Rohöltanker verlief die Woche am Spotmarkt weitgehend unspektakulär. Die Charteraktivität für VLCC soll gegenüber den vergangenen Monaten etwas angezogen haben, trotzdem sanken die durchschnittlichen Spoteinnahmen um fast 15% zur Vorwoche auf nur noch 23.800 $/Tag. Makler rechnen ab kommender Woche mit verstärkten Anfragen für Verschiffungen Mitte August, was zu leichten Verbesserungen führen könnte, wie es heißt.
Die Suezmaxe konnten sich gegen den Trend um 10 % auf 14.100 $/Tag verbessern, obwohl es nach Angaben von Marktteilnehmern keine wesentlichen neuen Impulse gab. Für die Aframaxe ging es um 7,5 % auf 10.500 $/Tag hinunter, wobei sich die Raten nur in Nord- und Ostsee dem negativen Trend widersetzen und dank erhöhten Ladungsaufkommens Verbesserungen erzielten. (mph)