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Ursprünglich trübe Aussichten für Containerschiffseigner haben sich in einen positiven Trend verkehrt. Die Charterraten steigen an, die Laufzeiten werden länger.

Der Container-Index von Howe Robinson zeigt sich [ds_preview] mit 6,4% im Plus und beendete die Woche bei 735 Punkten. Auch der New ConTex spiegelt diese Entwicklung wider:Der vom Verband Hamburger und Bremer Schiffsmakler (VHBS) herausgegebene Index legt binnen Wochenfrist um 19 Punkte oder +4,9% auf zuletzt 411 Punkte zu. Die Aufwärtskurve nähert sich mittlerweile sogar der Vergleichsmarke aus dem Vorjahr (430).

Makler berichten von weiter reger Aktivität am Chartermarkt. So nahm MSC die »Santa Vanessa« (Baujahr 2005, 5.606 TEU) für 10-12 Monate für gute 19.500 $/Tag unter Vertrag. Das liegt knapp 3.000 $ über dem Niveau von vor drei Wochen. Die etwas kleinere »Sydney Trader« (2005, 5.047 TEU) erzielt für max. 1 Jahr immerhin 16.000 $/Tag.

Tonnage in diesen Segmenten bleibt knapp. Mit der »Solar N« (2006, 3.398 TEU) wurde offenbar das letzte verfügbare 3.400er Schiff für eine Rundreise nach Westafrika zu 14.000 $/Tag gebucht. Dieses Preisniveau hatte es seit fünf Jahre nicht mehr gegeben.

Charterer versuchen jetzt, Schiffe zu längeren Laufzeiten zu sichern, um noch größeren Ratensprüngen zuvorzukommen. Die Marktstimmung hat sich unerwartet zugunsten der Eigner gedreht. Laut Alphaliner ist die Zahl der Auflieger stark gesunken: Über die gesamte Flotte sind noch 223 Schiffe mit weniger als 1 Mio. TEU an Kapazität beschäftigungslos.

Nach den Post-Panamax und klassischen Panamax-Einheiten, die seit Wochen von der steigenden Nachfrage profitieren, kommt der jüngste Höhenflug nun auch bei den kleineren Klassen an, vor allem in den Segmenten von 1.700–2.700 TEU. Der Ratenzuwachs lag in der Vorwoche laut VHBS bei 4,4% bis 6,9%.

Die meisten Charter-Aktivitäten finden nach wie vor östlich des Suezkanals statt. Die Charterraten im Nahen Osten gehen in Richtung 10.000 $ für 2.500 TEU-Schiffe, während sich 2.700/2.800 TEU-Einheiten in Asien bei Laufzeiten bis ins Frühjahr 2021 hinein auf 11.000 $ verbessern konnten. So viel bekommt die »Pona« (Baujahr 2007, 2.742 TEU) für 6-8 Monate bei MSC. Selbst die immerhin schon 21 Jahre alte »Jan Ritscher« (Baujahr 1999, 2.526 TEU) bekommt bei Tehama für 6-8 Monate in Nahost 10.500 $/Tag.

Ausnahmen sind (noch) die Feeder-Einheiten mit 1.100 und 1.700 TEU, bei denen das Ratenniveau noch unter Vorjahr liegt und für die der Markt auch zuletzt kaum Abschlüsse vermeldet hat. In Asien ging zuletzt die »Kalliroe« (Baujahr 2011, 1.700 TEU), ein Standard-Wenchong-Typ, über Chinesisch Neujahr hinaus für 7.750 $/Tag an Cosco. Das liegt auf dem Niveau von »last done« für ein Schwesterschiff, aber rund 20% höher als Anfang August.

CV 1.100-Schiffe wie die »Nawata Bhum« erzielen in Asien aktuell leicht verbesserte Raten von etwa 6.000 $/Tag bei Sinotrans. Im Mittelmeer bekommt die »Contship Don« (Baujahr 2006, 1.118 TEU) für die nächsten 6-8 Monate bei ZIM mit 5.850 $/Tag etwas weniger.

Auch bei den Frachtraten zeigt der Pfeil weiter nach oben. Der WCI von Drewry kletterte um 3,4% auf knapp 2.251 $/FEU. Etwas schwächer wächst der FBX von Freightos mit +2% auf 1.946 $/TEU. Sehr viel stärker legte der Shanghai Containerized Freight Index (SCFI) zu, der von 1.184 $/TEU auf 1.263 $/TEU zulegte. Der stärkste Anstieg wird für die Relation von China zur US-Westküste (+254 $) ausgewiesen, über alle Fahrtgebiete sind es 79,55 $. (KF)

Repräsentative Fixtures

Fixtures KW 35 2020