Das Ladungsaufkommen des Göteborger Hafens ist durch die Coronakrise getroffen. In den Bereichen RoRo, Autos und Passagiere gab es EInbrüche, im Containerumschlag gab es dafür in der ersten Jahreshälfte einen Zuwachs um 4 %, auch Energieprodukte legten zu.
Das Containervolumen in Göteborg stieg von Januar bis Juni um 4 % auf 401.000 TEU. Andere Häfen melden dagegen einen Rückgang. Der schwedische Hafen verweist immer wieder auf die Situation in den großen Nordeuropäischen Häfen, wo die Coronakrise auf die Umschlagbilanzen drückt. So hätten die 10 größten Containerhäfen in Europa einen Rückgang und 9 % und die weltweit größten Häfen einen Rückgang um 4 % im gleichen Zeitraum gemeldet.
Trotz der Pandemie war das Containerterminal des Göteborger Hafens voll ausgelastet, und es gab keine annullierten Anläufe von Schiffen auf den wöchentlichen Direktverbindungen zwischen Göteborg und Asien. Die Frequenz der Feeder-Verkehre wurde ebenfalls beibehalten, wobei die Größe der Feeder-Schiffe nach Angaben des Hafens zunahm. Der Containertransport von und zum Hafen per Bahn nimmt weiter zu. In der ersten Jahreshälfte stiegen die Volumina um 2 %.
Der Umschlag von Energieprodukten stieg zwischen Januar und Juni um 22 % auf 11,8 Mio. t. Dies ist zum Teil auf weit verbreitete Turbulenzen auf dem Weltmarkt und den niedrigen Ölpreis im Zuge der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zurückzuführen. Infolgedessen ist die Nachfrage nach der Lagerung von Treibstoff im Hafen von Göteborg sprunghaft angestiegen. Geplante Wartungsunterbrechungen während des entsprechenden Zeitraums im Jahr 2019 hatten damals einen leichten Einfluss auf das Volumen.
Die Zahl der RoRo-Einheiten sank um 13 % auf 252.000. Auf den starken Rückgang im April-Mai folgten im Juni deutliche Anzeichen einer Erholung. Das Fahrzeugaufkommen ging um 23 % auf 103.000 Fahrzeuge zurück. Das Fahrzeugsegment wurde besonders hart von dem verringerten Umschlag im Gefolge der Pandemie und dem daraus resultierenden Einbruch der Fahrzeugverkäufe getroffen. Der Rückgang der Zahl der umgeschlagenen Fahrzeuge war im April-Mai am größten. Wie im RoRo-Segment, das ebenfalls erheblich von der aktuellen Situation in der Automobilindustrie betroffen gewesen sei, hätten die Volumina im Juni aber wieder zugelegt, heißt es.
Die Kreuzfahrtsaison in Europa kam aufgrund der Pandemie praktisch zum Stillstand, und alle Flüge nach Göteborg in der ersten Jahreshälfte wurden abgesagt. Die Zahl der Fährpassagiere ging um 56% auf 310.000 zurück, obwohl gegen Ende Juni ein Wiederaufleben des Interesses am Fährverkehr festgestellt wurde.
Ladungsart | Jan-Juni 2020 | Jan-Jun1 2019 | Veränderung % |
Containers (TEU) | 401 000 | 384 000 | 4% |
Rail (TEU) | 231 000 | 227 000 | 2% |
Ro-ro units | 252 000 | 291 000 | -13% |
New cars | 103 000 | 135 000 | -23% |
Energy products, m tonnes | 11,8 | 9,7 | 22% |
Cruise ship calls | – | 24 | -100% |
Ferry passengers | 310 000 | 741 000 | -58% |
»In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit unseren Terminalbetreibern ist es uns gelungen, den Hafen das ganze Jahr über offen und voll funktionsfähig zu halten. Dies war ein Schlüsselfaktor für den Anstieg des Volumens in einer Reihe von Segmenten, und es ist ein allgemeiner Beweis für unsere Beharrlichkeit und die Robustheit unseres Güterumschlagssystems während der aktuellen Krise«, sagte Elvir Dzanic, Geschäftsführer der Göteborger Hafenbehörde.