MV Werften
Foto: MV Werften
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Die MV Werften bekommen einen Überbrückungskredit des Bundes in Höhe von 193 Mio. € aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF). Vorerst sind sie damit gerettet.

»Der Rettungsschirm des Bundes hat sich für die MV Werften geöffnet. Das ist ein erstes wichtiges Etappenziel«, sagt Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry[ds_preview] Glawe. Damit seien die Standorte bis ins Frühjahr 2021 hinein gesichert. Mit der Brückenfinanzierung sollen laufende Betriebskosten sowie Löhne und Gehälter der Mitarbeiter gedeckt werden.

Mit der Entscheidung des Bundes gibt auch das Land die noch vorhandenen Mittel auf dem Projektkonto für den Weiterbau des Kreuzfahrtschiffes »Global I« in Wismar frei. Dabei handelt es sich um 43 Mio. €. Somit könne die Produktion an allen drei Werftstandorten wieder hochlaufen, heißt es.

Darüber hinaus wurden die Kreditmittel des Bundes zur Fertigstellung des Kreuzfahrtschiffes »Endeavor« in Stralsund bis April 2020 freigegeben. »Das ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen der vergangenen Wochen zwischen den Vertretern von Genting, der MV Werftengruppe, und dem Bund unter Beteiligung des Landes Meckelnbureg-Vorpommern«, so Landesfinanzminister Reinhard Meyer.

Ziel sei es jetzt, möglichst bis zum Ende des Jahres eine längerfristige Finanzierung aus dem WSF zu erreichen. Derzeit sind Gutachten in Arbeit, um eine Fortführungsperspektive für den Bau und die Abnahme von weiteren Schiffen durch Genting zu untersuchen.

Insgesamt brauchen die MV Werften mehr als 500 Mio. € an Liquiditätshilfen. Darüber soll in den kommenden Wochen im Zuge der geplanten Restrukturierungsmaßnahmen mit Genting weiter verhandelt werden.

Corona-Pandemie setzt Konzern zu

Der Multikonzern Genting hatte 2016 die Werften in Wismar, Rostock und Stralsund übernommen, um dort Kreuzfahrtschiffe für die eigenen Reedereien bauen zu lassen. Weil seit Beginn der Corona-Pandemie aber wichtige Einnahmenausbleiben, geriet Genting in finanzielle Schieflage.