Auf der Liste steht nahezu alles, was Rang und Namen hat. 17 Rohstoff-Giganten schließen ein neues Bündnis zur Reduzierung der Emissionen in der Schifffahrt.
Eine Gruppe der weltweit [ds_preview]größten Energie-, Agrar-, Bergbau- und Rohstoffhandelsunternehmen will künftig mehr Transparenz in der Klimabilanz der weltweiten Schifffahrt sorgen. Dabei sind all jene Verlader, die den globalen Transport von Rohstoffen und anderen Bulk-Gütern dominieren – von Shell über Cargill und ADM bis hin zu Trafigura und Ørsted.
Massengüter (Bulk) wie Rohöl, Kohle, Eisenerz, Getreide und andere weltweit benötigte »Commodities« machen derzeit mehr als 80% des globalen Seehandels aus. Gleichzeitig ist die Schifffahrt für jährlich 2-3% der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.
Künftig wollen die Konzerne, die sich in dem neuen Bündnis »Sea Cargo Charter« zusammenschließen, ihre Charter-Entscheidungen von der Klimabilanz der gewählten Tonnage abhängig machen und so die Umstellung auf eine emissionsarme oder gar emissionsfreie Schifffahrt beschleunigen. Nach den Vorgaben der IMO soll die CO2-Emissionen bis 2050 mindestens halbiert werden.
Charterschiffe werden künftig nach Klimabilanz bewertet
Man habe sich im Rahmen der »Sea Cargo Charter« auf ein standardisiertes Verfahren verständigt, wie die Umweltbelastung von Seetransporten künftig bewertet werden kann. Außerdem sollen diese Daten offengelegt und somit für mehr Transparenz gesorgt werden. Das hat auch Konsequenzen für die Schiffseigner: Je besser die Klimabilanz der Schiffe und je geringer die Emissionen, umso höher ist künftig die Aussicht auf Charterverträge.
»Das wird ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer nachhaltigeren Schifffahrt«, sagt Jan Dieleman, Präsident von Cargill Ocean Transportation und Chef des Gründungskomitees der »Sea Cargo Charter«. Eine sektorübergreifende Zusammenarbeit sei entscheidend, um die Kundennachfrage nach einer emissionsfreien Schifffahrt zu steigern und den technologischen Fortschritt in der Schifffahrt zu fördern, so Grahaeme Henderson, Global Head bei Shell Shipping & Maritime.
Industrie prescht an IMO vorbei
Das gemeinsame Ziel der führenden Industriekonzern geht über die IMO-Vorgaben sogar hinaus: Sie wollen Netto-Null-Emissionen bis 2050 erreichen. Zu den 17 Gründungsunterzeichnern gehören ADM, Anglo American, Bunge, Cargill Ocean Transportation, COFCO International, Dow, Equinor, Gunvor Group, Klaveness Combination Carriers, Louis Dreyfus Company, Norden, Occidental, Shell, Torvald Klaveness, Total, Trafigura und Ørsted. Alle anderen Verlader seien eingeladen, sich der neuen Initiative anzuschließen, heißt es.