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Für die deutsche Marine rückt die Führung der UN-Mission »UNUFIL« vor der libanesischen Küste näher. Nach knapp eineinhalb Jahren im Einsatz kehrte derweil jetzt die Korvette »Ludwigshafen am Rhein« zurück.

[ds_preview]Am Wochenende stand das Einlaufen im Heimathafen Warnemünde auf dem Plan. Die Korvette war über 17 Monate im UNIFIL-Einsatz und legte dabei über 67.000 sm zurück. Ihr Auftrag war es, in Zusammenarbeit mit anderen internationalen Partnern, die libanesischen Behörden bei der Überwachung des Seeverkehrs und der Unterbindung von Waffenschmuggel zu unterstützen.

unifil marine ludwigshafen 002 F264 LUD 007 Luftaufnahme

Aufgrund der Covid19-Pandemie mussten während des gesamten Zeitraumes strenge Hygieneauflagen eingehalten werden. Das schloss auch das Verbot auf Landgang mit ein. Die Marine wertet den Einsatz trotz der Umstände als Erfolg, der »die Durchhaltefähigkeit der Einheiten auch bei längeren Einsatzzeiträumen« zeige.

Die Marinesoldaten waren vor Ort der brasilianischen Führung unterstellt. Neben Deutschland beteiligen sich weiterhin Schiffe und Boote aus Brasilien, Griechenland, Bangladesch, Indonesien und der Türkei an der UN-Mission im Mittelmeer. Seit Anfang Oktober patrouilliert die Korvette »Magdeburg« an ihrer Stelle vor der libanesischen Küste. Ab Januar 2021 soll der gesamte Flottenverband deutscher Führung unterstellt werden.

Hintergrund: UNIFIL

Seit 1978 setzen sich Blauhelmsoldaten der UNIFIL-Mission für Frieden zwischen Libanon und Israel ein. Anfangs zählten die Überwachung eines angestrebten Waffenstillstands und die Bestätigung des Abzugs israelischer Streitkräfte aus dem Libanon zu ihren Aufgaben. Heute sind die UNIFIL-Blauhelme rund 10.500 Mann stark und kommen aus rund 40 Nationen.

Nach dem Zweiten Libanonkrieg im Jahr 2006 wurde das Mandat ergänzt. Seitdem unterstützt UNIFIL die libanesische Regierung dabei, die Seegrenzen zu sichern und Waffenschmuggel von See zu verhindern. Der Maritime Einsatzverband war der erste Flottenverband unter Führung der Vereinten Nationen – deutsche Schiffe und Boote operieren von Beginn an in diesem Verband. Die Schiffe unterbinden Waffenschmuggel auf dem Seeweg in den Libanon und sollen so »zu Stabilität und Sicherheit in der Region« beitragen. Die Libanesische Marine hat zudem Ausrüstung von Deutschland erhalten, darunter Wachboote und Küstenradarstationen.