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Die Piraten-Gruppe beim Angriff auf die »Torm Alexandra«, aufgenommen von der Besatzung des Tankers (Foto: Torm/Dryad)

Aus dem Golf von Guinea werden erneut Piraten-Attacken gemeldet. Ein Torm-Tanker wurde geentert.

[ds_preview]Der Branchendienst Dryad berichtt, dass der Chemikalientanker »Torm Alexandra« rund 162 sm südlich der im Benin gelegenen Stadt Cotonou von einer Gruppe Piraten angegriffen wurde. Das Schiff der dänischen Reederei Torm – die sich bislang nicht zu dem Vorfall geäußert hat – war auf dem Weg von Lomé in Togo, als sich die Piraten näherten.

An Bord soll eine Besatzung von 21 Seeleuten sein, 20 von den Philippinen und einer aus Montenegro. Die Dryad-Analysten gehen davon aus, dass sich die Männer rechtzeitig in die Zitadelle des Schiffes flüchten konnten, bevor die Piraten den Tanker enterten.

»Weitere Angriffe wahrscheinlich«

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Sie bewerten die Situation vor Westafrika beziehungsweise im Golf von Guinea aktuell als »kritisch«. Die »Torm Alxandra« ist das dritte Schiff, das seit dem 23. Oktober geentert wurde. Zwei frühere Zwischenfälle ereigneten sich südlich von Lagos und südlich von Brass in nigerianischen Gewässern. »Bei einem weiteren fehlgeschlagenen Versuch ist es sehr wahrscheinlich, dass die Täter weiter und zunehmend verzweifelt versuchen, ihr Ziel zu erreichen: Entführung der Besatzung, um die Reederei um Lösegeld zu erpressen. Ähnlich war es zuletzt im September einem Schiff der Reederei Seatrade ergangen. Die Seeleute sollen dem Vernehmen nach mittlerweile wieder frei sein.

»Das Risikoprofil für die Region zum jetzigen Zeitpunkt als kritisch zu betrachten, wobei Zwischenfälle als sehr wahrscheinlich eingeschätzt werden / innerhalb weniger Tage zu erwarten sind«, heißt es in der Dryad-Analyse. Es sei bekannt, dass nach dem Ende der Monsun-Saison die Angriffe häufiger werden, wenn die Bedingungen günstiger werden. Die Zahl der Piratenangriffe mit Entführungen hatte zuletzt deutlich zugenommen, da sich die Piraten in der Region zunehmend auf dieses »Geschäft« konzentrieren. Zuvor war es vor allem um Ladungsdiebstahl und Schmuggel gegangen (Lesen Sie mehr dazu hier).

Zweiter Fall: »Wesley«

Bei einem zweiten Angriff war der Tanker »Wesley« betroffen. Er gehört zur Flotte der britischen Reederei Union Maritime. Rund 180 sm südlich von Lagos in Nigeria näherte sich eine Piraten-Gruppe in einem Schnellboot. Die schwerbewaffneten Männer kamen bis auf 250 m an den 15.000-Tonner heran. Nach Angaben von Dryad ergriff der Kapitän verschiedene Sicherheitsmaßnahmen und die Besatzung zog sich in die Zitadelle zurück. »Die bewaffneten Wachen an Bord zeigten ihre Waffen und feuerten drei Schüsse auf das Schnellboot ab, was dazu führte, dass die Piraten die Verfolgung abbrachen und sich davon machten«, heißt es in dem Bericht. Das Schiff und die Besatzung werden als »sicher« gemeldet.