Der an der Pariser Börse gelistete Tank-Spezialist GTT will gegen eine Strafzahlung der koreanischen Wettbewerbsbehörde KFTC vorgehen und in Berufung gehen. Es geht um eine Millionenzahlung.

[ds_preview]Am Ende einer jahrelangen Untersuchung hatte die KFTC jetzt entschieden, dass GTT gegen die Wettbewerbsvorschriften Südkoreas verstößt und eine Strafe von umgerechnet rund 9,5 Mio. € verhängt.

In ihrer Entscheidung vertritt die KFTC die Auffassung, dass einige der Geschäftspraktiken des Unternehmens seit 2016 nicht mehr den koreanischen Wettbewerbsvorschriften entsprechen. Gleichzeitig fordert die Behörde die Franzosen auf, den koreanischen Werften zu erlauben, »alle oder einen Teil der derzeit in der Technologielizenz enthaltenen technischen Unterstützungsleistungen zu erbringen«.

»Wir sind überzeugt, dass unsere Geschäftspraktiken den koreanischen Wettbewerbsregeln entsprechen und dass die Strukturierung unseres Angebots, das seit Jahrzehnten zur sicheren Entwicklung des LNG-Seetransports beiträgt, es ermöglicht, unseren Werftpartnern immer innovativere, sicherere und effizientere Technologien zum Nutzen der gesamten Branche zur Verfügung zu stellen.«

GTT-CEO Philippe Berterottière 

Aktuell zahlen Südkoreas führende Werften an GTT eine Lizenzgebühr für die Verwendung ihres Membran-Systems auf LNG-Tanker-Neubauten.

GTT Berterottiere
Philippe Berterottière (Foto: BV)

GTT betonte in einem Statement nach der Entscheidung, dass die Lizenz für die Technologie und die technische Unterstützung »ein untrennbares Angebot« darstellen und dass jede Trennung für die gesamte LNG-Tankerindustrie nachteilig sein könnte. Gleichzeitig stellt man die Begründung der KFTC-Entscheidung in Frage. Man beabsichtige, »nach Erhalt der schriftlichen Entscheidung beim Obersten Gericht von Seoul Berufung gegen diese Entscheidung einzulegen und einen Antrag auf Aussetzung der Entscheidung zu stellen.« Kurz- oder mittelfristig wird nicht mit »erheblichen finanziellen oder industriellen Auswirkungen« gerechnet. Abhängig von den Schlussfolgerungen des Berufungsverfahrens sollen die Folgen neu bewertet werden.