Die aus der TV-Serie »Traumschiff« bekannte »Amadea« bekommt eine Nachrüstung für eine Reduzierung Emissionen. Der MAN-Konzern hat den Auftrag für die Lieferung eines SCR-Systems bekommen.
Das deutsche Kreuzfahrtschiff – in Charter bei Phoenix Reisen und im Management von BSM Cruise Services – soll das System für »Selective Catalytic Reduction« bekommen und dann die strengen norwegischen Emissionsnormen erfüllen, wie jetzt bekannt wurde.
Umbau ab September 2021
MAN PrimeServ, die After-Sales Marke von MAN Energy Solutions, hat nach eigenen Angaben eine SCR-Lösung entwickelt, die auf der »Amadea« nachgerüstet wird. Sie soll die Emissionen »bei gleichbleibender Motorleistung und -effizienz« verringern. Das Projekt sieht die Integration von zwei SCR-Systemen in die beiden MAN 7L58/64-Viertakt-Antriebsmotoren vor. Der Umbau beginnt im September 2021.
Laut Alexander Schäfer, Head of MAN PrimeServ Turbocharger & Exhaust Gas Treatment, gibt es eine zunehmende Nachfrage aus der Kreuzfahrtbranche in punkto Nachhaltigkeit: »„Uns erreichen zunehmend Anfragen von Kreuzfahrt- und Fährunternehmen, die ihre Umweltfreundlichkeit bereits vor Einführung entsprechender gesetzlicher Vorschriften verbessern wollen.«
90% weniger NOx
MAN hatte bereits zu einem früheren Zeitpunkt die Turbolader des »Traumschiffs« nachgerüstet. Damit konnte der Wirkungsgrad der Motoren den Angaben zufolge verbessert und der CO2-Ausstoß deutlich reduziert werden. Zudem wurden die HFO-Einspritzdüsen durch MGO-Varianten ersetzt, um die Rußemissionen zu minimieren.
Die SCR-Lösung soll nun die bisher mit Tier 0 eingestuften Motoren auf Tier-III-Niveau bringen, die NOx-Emissionen um 90 % verringert werden. Die modulare Anlage wird in das Motorsteuerungssystem integriert. Durch einen geschlossenen Regelkreis und mit Hilfe einer Wetterstation, die Umweltdaten erfasst, soll »die NOx-Reduktion maximiert und der Ammoniakschlupf auf nur 10 ppm und damit auf Pkw-Niveau reduziert« werden.