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Zur Umsetzung der norddeutschen Wasserstoffstrategie schließen sich Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein zur grünen Wasserstoffinitiative »HY-5« zusammen. Ziel ist der Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft.

[ds_preview]Der Start der Wasserstoffinitiative HY-5 wurde zum Auftakt der Messe WindEnergy Hamburg bekannt gegeben, die coronabedingt in diesem Jahr digital stattfindet. Die neue Standortinitiative verfolgt das Ziel, Norddeutschland zur stärksten Zukunftsregion für grünen Wasserstoff im Herzen Europas zu machen und die Wertschöpfungskette für grünen Wasserstoff zu vervollständigen. Gemeinsam wollen die Bundesländer Synergien für die Standortkommunikation schaffen und Norddeutschland als Hotspot auf der europäischen Wasserstoff-Landkarte etablieren.

Eine aktuelle OECD-Studie bestätigt, dass Norddeutschland besonders für den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft geeignet ist. So besitze die Region Standortvorteile zur Erzeugung erneuerbarer Energien und ein großes Abnahmepotenzial von grünem Wasserstoff – vor allen bei den ansässigen Industrieunternehmen. Die fünf Bundesländer sind in Deutschland Vorreiter bei der Windenergie und haben den technischen Fortschritt in diesem Bereich maßgeblich mitgeprägt. Die so gewonnene Expertise soll nun im Schulterschluss mit Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden und Politik in die Herstellung und kommerzielle Nutzung grünen Wasserstoffs einfließen.

Grüner Wasserstoff ist ein umweltfreundlicher Energieträger, der in Zukunft Öl und Gas ersetzen könnte. Er ist außerdem ein wichtiger Ausgangsstoff für die chemische Industrie. Wer hier erfolgreich ist, kann nachhaltig profitieren – bei der Dekarbonisierung der Wirtschaft, bei der Wettbewerbsfähigkeit und beim Strukturwandel, aber auch beim Klimaschutz. Darum will sich die Initiative dafür stark machen, dass sich weitere Unternehmen, Think Tanks, Forschungseinrichtungen und Start-ups in Norddeutschland ansiedeln, um so gemeinsam mit den Stakeholdern vor Ort Lösungen für grünen Wasserstoff zu entwickeln. Bis 2035 soll in Norddeutschland eine grüne Wasserstoffwirtschaft entstehen. Geplant ist laut Norddeutscher Wasserstoffstrategie, dass bereits 2025 mindestens 500 MW Elektrolyseleistung zur Erzeugung von grünem Wasserstoff installiert sind, bis 2030 soll die Leistung auf mindestens 5GW steigen.

In sechs von der Bundesregierung geförderten Reallaboren arbeiten Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Universitäten und Start-ups an zukunftsweisenden Wasserstoffprojekten, die Themenfelder wie die Dekarbonisierung der Industrie, Sektorenkopplung oder Elektrolyse beinhalten. Darüber hinaus punkten die norddeutschen Länder beim Thema Infrastruktur. Zu den Standortvorteilen zählen über ein Dutzend Seehäfen mit Logistik- und Importterminals, die ihre Kapazitäten für den Import von Wasserstoff ausbauen wollen.

Eine Wasserstoffpipeline, geologische Untergrundformationen wie Speicherkavernen und eine ausgebaute Erdgasnetzinfrastruktur bieten den Initiatoren zufolge zudem beste Bedingungen für Zwischenspeicherung und Transport. Nicht zuletzt gebe es potenzielle Abnehmer in zahlreichen Schlüsselindustrien – die von der Stahlindustrie, der Chemieindustrie, der Automobilindustrie, dem Flugzeug- oder Schiffbau über die Medizintechnik und die Pharmaindustrie bis zur Lebensmittelindustrie reichten. Auch die Landwirtschaft biete Abnahmepotenzial.

Derzeit arbeiten im Radius von gut 200 km Wissenschaftler an zwei Dutzend Universitäten und Fachhochschulen, über 20 Fraunhofer-Instituten, Helmholtz-Zentren, in den Energieforschungsverbünden oder dem DLR. An der norddeutschen Wasserstoffstrategie sind mehrere hundert Unternehmen beteiligt: Global Player wie Siemens, Shell, Total, ArcelorMittal, Aurubis, Alstom, Continental, Salzgitter AG, Linde, VW, Bosch, MAN und EWE genauso wie innovative Start-ups und Spezialisten wie GP Joule, HYPION oder APEX Energy. »All das macht Norddeutschland zu einer hoch qualifizierten Region, um von hier aus eine dynamische Wasserstoffwirtschaft aufzubauen und gleichzeitig zum Erreichen der Klimaschutzziele beizutragen«, heißt es.