Boluda, Iskes
Der Schlepper »Ginger« fährt künftig in der Boluda-Flotte (© Iskes)

Boluda Towage expandiert weiter an der Nordrange. Das spanische Unternehmen erwirbt Iskes Towage & Salvage und ist damit künftig auch in Lübeck präsent.

Die Boluda Corporación Marítima[ds_preview] übernimmt die Hafenschleppaktivitäten von Iskes in Eemshaven (Niederlande), Lübeck (Deutschland) und Lissabon (Portugal) sowie die Offshore-Aktivitäten. Eine entsprechende Vereinbarung wurde heute in Amsterdam unterzeichnet. Teil der Übernahme sind auch die Iskes-Zentrale in IJmuiden sowie die Mitarbeiter, die alle weiterbeschäftigt werden.

Iskes bleibe als eigenständige Einheit erhalten, heißt es, soll sich aber vor allem auf den Ausbau der Offshore-Geschäfts in Nordwesteuropa konzentrieren, während das Hafengeschäft mit den zehn Iskes-Schleppern (20–83 t Pfahlzug) unter Regie von Boluda Towage mit Hauptsitz in Valencia erfolgen soll. Der offizielle Abschluss der Transaktion wird für Anfang Februar erwartet. Der bisherige Iskes-Eigentümer Jim Iskes werde als strategischer Berater an Bord bleiben, teilte Boluda mit.

Boluda hatte bereits in den vergangenen Jahren von Spanien aus einen aggressiven Expansionskurs gefahren. Zuerst waren 2017 die URAG in Bremerhaven und Lütjen & Reimers in Hamburg übernommen worden. Dann zahlten die Spanier 300 Mio. € für Kotug Smit Towage (KST), zuvor ein Joint Venture von Boskalis und Kotug mit einer Präsenz in insgesamt elf Häfen in den Niederlanden, Belgien, Deutschland und Großbritannien.

Die Ursprünge der spanischen Unternehmensgruppe gehen auf das Jahr 1837 zurück, das Schleppergeschäft wurde 1920 in Valencia gegründet. Mit der Iskes-Übernahme zählt die Flotte mehr als 300 Schlepper in 75 Häfen, verteilt über 19 Länder in Europa, Westafrika, Amerika und im Indischen Ozean.