Print Friendly, PDF & Email

Der Hamburger Containerterminalbetreiber HHLA baut sein Hinterland-Netzwerk nach Osteuropa aus – nicht zuletzt mit Blick auf den Linienverkehr über das Mittelmeer.

[ds_preview]Die Intermodaltochter Metrans errichtet einen weiteren Bahnterminal in Ungarn, um ihre Verkehre auf dem Adriatischen Korridor sowie in Richtung Süd- und Südosteuropa auszubauen, teilte die HHLA heute mit. Eine entsprechende Vereinbarung wurde mit der ungarischen Regierung geschlossen. Der Hub-Terminal entsteht in Zalaegerszeg, das auf der Verkehrsachse mit den Adria-Häfen Triest, Koper und Rijeka liegt.

Für die neue HHLA-Chefin Angela Titzrath ist gleich das erste Jahr eine Herausforderung
Foto: Thomas Wägener

HHLA-Chefin Angela Titzrath betonte die strategische Bedeutung des Vorhabens für den Logistikkonzern: »Wir investieren in Ungarn, weil wir dort erhebliche Potenziale für die Bahnverkehre der Zukunft sehen. Der Adriatische Korridor entwickelt sich zu einer überaus wichtigen europäischen Verkehrsachse.« Deshalb habe man kürzlich auch ein Hafenterminal im italienischen Triest erworben. Zudem sei Ungarn mit seiner Lage im Herzen Europas für eine Erweiterung des Metrans-Netzwerkes in Richtung Süd- und Südosteuropa von großer Bedeutung.

Peter Kiss, Vorstandvorsitzender der Metrans-Gruppe, kündigt Investitionen in Höhe von mehr als 40 Mio. € an, um das neue Terminal aufzubauen und auszurüsten. »Wir wollen in Ungarn und mit den Ungarn wachsen. Das geplante Terminal wird dabei helfen, das Land noch stärker zu einer der effizientesten logistischen Drehscheiben Europas auszubauen.«

Startschuss im Herbst?

HHLA Metrans Ungarn Zalaegerszeg 03
Visualisierung des geplanten Bahnterminals in Zalaegerszeg (Foto: HHLA)

Sobald die notwendigen rechtlichen Grundlagen geschaffen sind, soll im Herbst dieses Jahres der Grundstein gelegt werden. Der erste Bauabschnitt der Anlage soll schon im Jahr 2023 in Betrieb gehen. Die Investitionssumme enthält eine Förderung durch ungarische Institutionen in Höhe von rund 11 Mio. € Euro. Metrans rechnet damit, dass etwa 120 neue Arbeitsplätze in Zalaegerszeg entstehen.

Wachstum in Ungarn

Die Menge der in Ungarn auf der Schiene transportierten Container wuchs in den letzten Jahren stetig. Metrans konnte davon profitieren, insbesondere durch den im Jahr 2017 eröffneten Hub-Terminal in Budapest. Im ersten Jahr wurden auf der Anlage etwa 250.000 Standardcontainer (TEU) umgeschlagen, im Jahr 2019 waren es bereits 425.000 TEU. 2020 blieben den Angaben zufolge die Umschlagzahlen ungeachtet der in Folge der Corona-Pandemie bestehenden Beschränkungen »in der Summe stabil«.

Regelmäßige Blockzüge der Metrans verbinden Ungarn bisher über Budapest und das slowakische Dunajska Streda mit den Nordseehäfen Hamburg, Bremerhaven, Rotterdam wie auch mit Duisburg und den Adriahäfen Triest und Koper. Das gesamte europäische intermodale Netzwerk der Metrans umfasst mittlerweile 17 eigene und weitere assoziierte Terminals. Dieses Netzwerk und besonders der Terminal Budapest sind auch ein wichtiger Teil der Neuen Seidenstraße.