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Das sehr schmale Orderbuch in der Mehrzweck- und Schwergutschifffahrt macht sich immer mehr in der Altersstruktur der Flotte bemerkbar

Bis auf sehr wenige Ausnahmen haben die MPP-Reedereien lange keine Neubauten mehr bestellt. Zu knapp waren und sind die[ds_preview] Kassen bei vielen, zu unsicher ist der Ausblick auf entsprechende Ladungsmengen und –märkte. Hinzu kommt die mehr oder minder umfangreiche Konsolidierung in der Branche, in deren Rahmen einige Akteure verschwunden oder in anderen aufgegangen sind. Strukturelle Maßnahmen scheinen die Unternehmen noch immer stärker zu beschäftigen als Neubau-Pläne.

Nicht außer Acht zu lassen ist außerdem, dass es für ältere, vermeintlich auszusortierende MPP-Schiffe in vielen Fällen noch immer Abnehmer in Nischenmärkten gibt. Dadurch verringert sich das globale Tonnage-Angebot insgesamt nur in unzureichendem Maße. Damit die Nachfrage zu auskömmlicheren Raten führen kann, müsste Kapazität abgebaut, sprich außer Dienst gestellt und verschrottet werden. Die verschärften und zu höheren Kosten führenden Scrapping-Anforderungen der Europäischen Union sind jedoch ein weiteres Hindernis.

So lässt eine Flottenmodernisierung in der MPP-Schifffahrt weiter auf sich warten, wie ein Blick auf den aktuellen Marktbericht des Hamburger Maklers Toepfer Transport zeigt. Auch wenn den Beteiligten durchaus bewusst ist, dass die strengeren Umweltvorgaben der Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO einige substanzielle Anpassungen nötig machen, und zwar immer dringender.

Mittlerweile hat ein Vierteil der Tonnage die Altersgrenze von 15 Jahren überschritten, die Hälfte davon hat sogar schon mindestens 20 Jahre auf dem Buckel. Zum Vergleich: Vor etwas mehr als einem Jahr lagen die Anteile noch bei 9% und 13%. Der Anteil der maximal fünf Jahre alten Tonnage sank hingegen von 46% auf 39%.

Betrachtet man den Teilmarkt der Projektschiffe mit einer Krankapazität von mindestens 240t sieht es nur unwesentlich besser aus. 9% sind älter als 20 Jahre, 14% älter als 15 Jahre. Im Herbst 2019 waren es noch 5% und 13%. Trotz einigen Neubauten in diesem Segment ging auch hier der Anteil der maximal fünf Jahre alten Tonnage zurück: von 49% auf 39%.