Neben dem Engagement beim LNG-Umbau für Hapag-Lloyd ist das Hamburger Unternehmen Technolog auch bei kleineren Schiffen aktiv – so etwa bei der Entwicklung eines innovativen Tankschiffs für Niedrigwasser-Perioden auf dem Rhein.

[ds_preview]Der Chemiekonzern BASF hat das Projekt kürzlich vorgestellt. Das Hamburger Design- und Ingenieurbüro Technolog hat in einer Arbeitsgemeinschaft das Konzept für dieses Tankschiff mit erarbeitet und darauf aufbauend das Basic Design entwickelt.

technolog BASF Tanker
Quelle: Technolog

Das innovative Design ermöglicht nach Angaben der Beteiligten bei Niedrigwasser eine deutliche Erhöhung der Transportmengen. Die kritische Stelle im Rhein bei Kaub soll es selbst bei einem Pegelstand von 30 cm – das entspricht einer Wassertiefe von etwa 1,60 m – noch mit einer Ladung von 650 t passieren können – das sei deutlich mehr als bei jedem anderen heute verfügbaren Tankschiff.

Die Arbeitsgemeinschaft zur Konzeptentwicklung, die BASF zusammengestellt hatte, bestand aus Unternehmen, die auf verschiedene Aspekte des Schiffbaus spezialisiert sind. Dazu gehörten neben Technolog das Duisburger Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST) und Agnos Consulting. In der daran anschließenden Projektphase wurde in Zusammenarbeit mit den Partnern Stolt Tankers und Mercurius Shipping Group ein klassegenehmigtes Basic Design durch Technolog erarbeitet.

Man habe beim Design des Tankschiffes für BASF Fähigkeiten eingebracht, die sonst hauptsächlich für Seeschiffe zum Einsatz kommen, heißt es jetzt seitens der Hamburger,  darunter Struktur- und Festigkeitsanalysen mit modernsten Methoden.

Leichtbau im Fokus

Unterstützt durch die deutlich größeren Hauptabmessungen von 135 x 17,5 m lag das Hauptaugenmerk der Entwicklung auf einer optimierten Struktur des Schiffs. Die Schiffsstruktur im Ladungsbereich konnte durch rechnerische Nachweise derart weiterentwickelt werden, dass signifikante Gewichtseinsparungen ermöglicht und gleichzeitig die Anforderungen der Klassifikationsgesellschaft Lloyds Register vollumfänglich erfüllt werden.

Angetrieben wird das Schiff von drei Elektromotoren, die von Dieselgeneratoren der neuesten Generation mit Abgasnachbehandlung (EU Stufe V) gespeist werden. Das neue Schiffsdesign wurde im Hinblick auf Strömungsverhalten und einen effizienten Betrieb in der Versuchsanlage beim Duisburger Entwicklungszentrum für Schiffstechnik und Transportsysteme (DST) in Modellversuchen am maßstabsgetreuen Modell getestet und optimiert.

Für eine maximale Flexibilität bei den transportierten Chemie-Produkten ist das Schiff mit zehn Edelstahltanks und drei getrennten Ladesystemen ausgestattet und kann auch für Produkte mit hoher Dichte, wie Säuren und Laugen, eingesetzt werden.