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Die deutsche Rolls-Royce-Tochter MTU hat für Teile ihres Portfolios die EPA Tier 4-Zertifizierung bekommen.

[ds_preview]Die Zertifizierung wurde für Antriebssysteme basierend auf 16-Zylinder-Dieselmotoren der Serie 4000 M65L erteilt, teilte die britische Mutter Rolls-Royce jetzt mit.

»Das bedeutet, dass wir mit unseren Motoren für Yachten und kommerzielle Schiffe in die Königsklasse der Emissionsvorschriften aufgestiegen sind«, sagte Denise Kurtulus, Leiterin des Marinegeschäfts bei Rolls-Royce Power Systems.

Strenge Vorgaben aus den USA

Die Tier 4-Vorschriften der US-Umweltschutzbehörde EPA gelten als die strengste Emissionsnorm für Schiffsanwendungen und verlangen, dass das Antriebssystem während seines gesamten Lebenszyklus sehr geringe Partikel- und Stickoxidemissionen aufweist.

Rolls-Royce arbeitet eigenen Angaben zufolge an der EPA Tier 4-Zulassung für weitere Zylindervarianten des MTU Series 4000-Antriebssystems. Seit 2018 bietet der Konzern die Antriebe der Serie 4000 bereits mit dem IMO III-Zertifikat an, das auch den Betrieb in speziellen Emissionskontrollgebieten (nordamerikanische Küste, Karibik, Nord- und Ostsee) ermöglicht.

Nun wurde das mtu-Antriebssystem, das die Motoren und die SCR-Abgasnachbehandlung umfasst, in Prüfstandsläufen und rund 10.000 Betriebsstunden in Fähren und Schleppern der San Francisco Water Emergency Transportation Authority (WETA) und Foss Maritime in den USA erfolgreich getestet. »Dank der guten Zusammenarbeit mit unseren Kunden konnten wir die notwendigen Daten sammeln, um diesen Meilenstein zu erreichen. Alle bisherigen Fahrten mit den insgesamt 10 mtu-Antrieben verliefen zufriedenstellend«, erklärte Christof von Bank, der bei Rolls-Royce für den maritimen Vertrieb in den USA verantwortlich ist.

Durch Weiterentwicklungen bei der Aufladung, dem Verbrennungsprozess und der Kraftstoffeinspritzung der Motoren, kombiniert mit dem neuen mtu-SCR-Abgasnachbehandlungssystem, konnten die Stickoxid-Emissionen im Vergleich zu den IMO-II-Anforderungen um 75 % und die Partikelemissionen im Vergleich zu EPA 3 um 65 % reduziert werden, ohne den Einsatz eines Dieselpartikelfilters, heißt es seitens des Herstellers weiter. Für den Einsatz in schweren Arbeitsschiffen wurde die Motorleistung auf bis zu 160 kW pro Zylinder erhöht.