Ever Given, Suezkanal, Boskalis
© Boskalis
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Nach der Blockade des Suezkanals will Ägypten den Unglücksfrachter »Ever Given« so lange festhalten, bis der geforderte Schadenersatz in Höhe von 900 Mio. $ bezahlt ist.

Angestrebt werde eine [ds_preview]außergerichtliche Einigung, heißt es von Seiten der Suezkanal-Behörde SCA. Sie macht Aufwendungen geltend, die durch die Bergungsarbeiten und die entgangenen Transit-Einnahmen angefallen waren. Die »Ever Given« hatte die wichtige Handelsroute zwischen Asien und Europa sechs Tage lang blockiert. Das 400 m lange 20.000-TEU-Schiff war am 23. März auf Grund gelaufen.

Zwischenzeitlich hatten sich mehr als 400 Schiffe zu beiden Seiten des Kanals gestaut. Den Angaben zufolge waren der SCA dadurch pro Tag zwischen 12-15 Mio. $ an Einnahmen entgangen. Die Allianz-Versicherung bezifferte den weltweit entstandenen wirtschaftlichen  Schaden sogar auf 6-10 Mrd. $.

Der Schiffseigner Shoei Kisen (Japan) hatte bereits am 1. April den Fall als Havarie-grosse erklärt. Danach haften alle am Seetransport beteiligten Parteien für die anfallenden Schäden und Kosten proportional zu den Werten von Schiff und Ladung.

Charterer des Schiffes ist Evergreen, die Hamburger Reederei Bernhard Shulte (BSM) ist der technische Schiffsmanager, die Besatzung einschließlich des Kapitäns stammt aus Indien.  Der Frachter fährt unter der Flagge Panamas und ist beim P&I-Anbieter UK P&I Club versichert.

Die »Ever Given« liegt derzeit weiter im Großen Bittersee vor Anker. Ägypten will die Weiterfahrt erst erlauben, nachdem eine finanzielle Einigung erzielt worden ist.