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Das Fraunhofer IGD hat den Betrieb des Digital Ocean Labs, eines Unterwassertestfelds für Meerestechnik in der Ostsee, gestartet.

[ds_preview] Das Fischereischutzgebiet rund um das künstliche Riff vor der Küste Nienhagens einschließlich der dazugehörigen Forschungsplattform darf nun offiziell vom Fraunhofer IGD für Unterwasser-Testreihen genutzt werden. Es handelt sich um die erste Ausbaustufe des Unterwassertestfeldes, auf deren Basis künftig weitere Flächen ergänzt werden sollen. Das Rostocker Forschungsinstitut ist maßgeblich am Aufbau des Ocean Technology Campus (OTC) beteiligt.

Dem Digital Ocean Lab liegt eine Kooperationsvereinbarung zwischen der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA) und dem Fraunhofer-Institut für Graphische Datenverarbeitung IGD zugrunde.

Riff vor Nienhagen

Das künstliche Riff vor Nienhagen besteht bereits seit 18 Jahren, um verschiedene Fragestellungen der Fischerei- und Meeresforschung in-situ untersuchen zu können. »Die ohnehin vorhandenen Strukturen nun auch über die Fischerei- und Meeresbiologie hinaus für technische Erprobungen zu nutzen, lag auf der Hand. Synergien werden erschlossen und gemeinsam ganz neue Lösungsansätze für drängende Herausforderungen der Gesellschaft gefunden«, erläutert Gerd-Michael Arndt, Leiter des Institutes für Fischerei der LFA.

LFA und Fraunhofer IGD wollen künftig gemeinsam verschiedene Projekte der Meeresforschung bearbeiten, in einem ersten im Rahmen des Zukunftsclusters werden Marikulturen erforscht. Zunächst geht es aber darum, die technische Ausstattung der angeschlossenen Plattform voranzubringen.

»Was wir mit dem Digital Ocean Lab an Möglichkeiten bieten, ist ziemlich einmalig«, sagt Leiter des Digital Ocean Labs, Dr. Peter Menzel. »Wer seine Forschung validieren oder seine Technik – Unterwasserfahrzeuge, Messsysteme, Kameras – oder neue Materialien und Korrosions- oder Bewuchsschutzsysteme unter echten Bedingungen testen will, findet hier nicht nur einen geeigneten Ort dafür, sondern wird von uns wissenschaftlich begleitet und auch beraten hinsichtlich der geeignetsten Belastungstests, Sensorik oder Datenauswertung. Auch die Umweltverträglichkeit spielt eine große Rolle. Wir entwickeln je nach Bedarf individuelle Testszenarien und bringen damit die technologische Meeresforschung ein gutes Stück voran.«

Zwar gebe es bereits Unterwassertestfelder in Norwegen und Kanada, allerdings mit den Bereichen Aquakultur sowie militärische Entwicklung und vollkommen anderen Schwerpunkten. »Worum es uns mit dem Digital Ocean Lab und generell am Ocean Technology Campus geht, ist die Entwicklung neuester meerestechnischer Lösungen, um die Nutzung der Meere in Zukunft so effizient und gleichzeitig ökologisch verträglich wie irgend möglich zu gestalten«, betont Prof. Uwe Freiherr von Lukas, Standortleiter des Fraunhofer IGD in Rostock und einer der Ideengeber des OTC.