Die Vega Reederei aus Hamburg nutzt die Gunst der Stunde: In China wurden jetzt vier Container-Feederschiffe bestellt, die sehr schnell lieferbar waren.
Die von der Familie Brügge [ds_preview]geführte Reederei kehrt nach jahrelanger Abstinenz mit Neubau-Aufträgen zur Werft Yangfan in China zurück. Bestellt wurden jetzt vier Feederschiffe mit einer Kapazität von jeweils 1.868 TEU. »Ausschlaggebend war die schnelle Lieferzeit“, sagt Arend Brügge, geschäftsführender Gesellschafter der Reederei, gegenüber der HANSA. Denn die Neubauten sollen alle bereits 2022 fertiggestellt sein.
Man wolle von den anziehenden Containermärkten, die jetzt auch die kleineren Containersegmente erreicht hätten, profitieren. »Und dann ist die Zeit natürlich ein Faktor«, so Brügge. »Außerdem glauben wir an die kleinen Schiffe, sie passen zu unserer Philosophie.« 17 Feeder (917 TEU-1.679 TEU) zählt die Flotte derzeit. Zuletzt waren 2007 Schiffe in China bestellt worden.
Bei einer Länge von 172 m und einer Breite von 27,5 m handelt es sich um Standard-Sdari-Einheiten (Sealion) der Bangkokmax-Größe, die mit einer konventionellen Antriebslösung gebaut werden. Damit hat sich die Reederei gegen Alternativen wie LNG entschieden. »Wir wollten uns nicht zu sehr festlegen«, sagt Brügge. Er rechne damit, dass es erst 2030 zu einer echten Zäsur kommen werde und andere Lösungen gefragt seien. Derzeit seien die Ungewissheit und auch die Neubaupreise für solche Neubauten noch zu hoch. Ein Preis wurde nicht genannt, Clarksons gibt aktuell knapp 25 Mio. $ pro Schiff an, bei Yangfan könnte er leicht darunter liegen.
Trotz der Entscheidung für herkömmliche Schiffe arbeitet man bei Vega an Zukunftslösungen. Die Reederei ist Teil eines Konsortiums mit dem Batteriehersteller VanadiumCorp und Conoship, das Batterielösungen und Elektrolyt-Technologien für die Schifffahrt entwickeln will. Vega übernimmt dabei die Projektfinanzierung, stellt das Knowhow aus dem Flottenbetrieb und führt die Praxistests der Schiffsbatterie durch.
Die Vega Reederei ist bereits der dritte deutsche Schiffseigner, der sich in den Neubaureigen für Containerschiffe einreiht. Zuvor hatten bereits Briese, ebenfalls vier Feederschiffe, und Asiatic/Atlantic Lloyd (vier Post-Panamaxe) geordert.