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Die Hamburger Werft Pella Sietas ist offenbar in Schwierigkeiten geraten. Die rund 290 Angestellten haben seit Ende April kein Geld mehr bekommen.[ds_preview]

Auf Anfrage der HANSA bestätigte Ina Morgenroth, Geschäftsführerin der IG Metall Region Hamburg, dass in den vergangenen zwei Monaten keine Löhne mehr gezahlt worden sind. Die Gewerkschaft habe deshalb die Beschäftigten bereits darüber informiert, welche Möglichkeiten sie in der jetzigen Situation haben.

Offenbar ist laut Medienberichten nicht einmal genug Geld da, um das Kurzarbeitergeld vorzustrecken, das anschließend von der Arbeitsagentur für Arbeit erstattet wird. Ob dies für Juli geschehen wird, ist offen. Die Werftleitung wollte sich auf Anfrage zur aktuellen Situation nicht äußern.

Schon vor Monaten hatte Pella Sietas die Rumpfsektionen einer künftig mit LNG betriebenen Bodenseefähre an die Stadtwerke Konstanz geliefert, doch ein Streit um die Abnahme und eine Kostensteigerung konnte erst kürzlich beigelegt werden. Dem Vernehmen nach verzögert sich auch der Bau eines Eisbrechers für Russland auf das kommende Jahr.

Laut Morgenroth können die Beschäftigten bei ausbleibenden Zahlungen ihr Zurückbehaltungsrecht in Anspruch nehmen, also die Werftleitung mit Frist darüber informieren, dass sie ihre Arbeitskraft nicht mehr zur Verfügung stellen. Im Falle der Pella Sietas-Mitarbeiter habe die IG Metall eine Frist von einer Woche empfohlen.

Außerdem könnten sie Arbeitslosengeld I beantragen. Mit der Agentur für Arbeit steht die IG Metall laut Morgenroth bereits in Kontakt und man habe sie über die Situation der Werftmitarbeiter informiert. Werden die Gehälter doch noch nachgezahlt, muss das Geld allerdings an die Arbeitsagentur zurückgezahlt werden.

Pella Sietas ist eine der ältesten Werften in Deutschland und ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Zuletzt hatte auch immer wieder die Verschlickung der Zufahrt für Schlagzeilen und Krisentreffen mit der Stadt Hamburg und der bundeseigenen WSV geführt.