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Nach einer Attacke mit zwei Todesopfern auf einen Tanker im Golf von Oman drohen die Spannungen zwischen Israel und dem Iran zu eskalieren.

Der Produktentanker [ds_preview]»Mercer Street« (50.000 tdw) war am Freitag im Golf von Oman, etwa 159 km vom Hafen Duqm entfernt, offenbar mit einer Drohne attackiert worden. Bei dem Angriff starben nach Angaben von Zodiac Maritime zwei Besatzungsmitglieder, ein Brite und ein Rumäne.

Wurde zunächst ein Piraten-Angriff auf das unter Liberia-Flagge fahrende Schiff vermutet, wird mittlerweile der Iran beschuldigt, hinter dem Zwischenfall zu stehen. Zodiac Maritime operiert zwar von London aus, gehört aber dem israelischen Reeder Eyal Ofer. Das Schiff selbst ist hingegen in japanischem Besitz.

Das Schiff befand sich den Angaben zufolge in Ballastfahrt auf dem Weg vom tansanischen Daressalam nach Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten, als es zu dem Angriff gekommen war. Fotos in den Social-Media-Kanälen zeigen deutlich sichtbare Beschädigungen im Bereich der Brücke.

Inzwischen wird die »Mercer Street« vom US-Zerstörer »USS Mitscher« eskortiert, der zur Flugzeugträger-Gruppe um die »USS Ronald Reagan« gehört. Sprengstoff-Spezialisten seien an Bord gegangen, um den Vorfall zu untersuchen, teilte das Central Command mit. Sie hätten klare Hinweise auf einen Drohnen-Angriff gefunden, heißt es.

Der Iran weist die Anschuldigungen, die unter anderem von Israels Außenminister Jair Lapid erhoben werden, strikt zurück. Die USA und Großbritannien stellten sich dagegen hinter Israel und kündigten Maßnahmen im Golf und gegen Iran an.

In der Golf-Region hatte es in den vergangenen Monaten eine Reihe von Zwischenfällen gegeben, vor allem in der Straße von Hormuz. Zuletzt war das Containerschiff »CSAV Tyndall« attackiert worden, das früher ebenfalls Zodiac Maritime gehörte, inzwischen aber für Hapag-Lloyd fährt. Dabei hatte es keine Verletzten gegeben.