Das in den Flotten deutscher Reedern stark vertretene Schifffahrtsregister von Liberia setzt ein neues Online-Portal auf, dass Seeleuten in Zeiten der Corona-Pandemie die Arbeit mit Prüfungen und Zertifikaten erleichtern soll.[ds_preview]

Die Flaggengesellschaft Liberian Ship and International Corporate Registry (LISCR) gab jetzt bekannt, dass Seeleute, die über zugelassene Ausbildungszentren arbeiten, ihre Prüfungen weltweit und aus der Ferne (»remote«) rund um die Uhr ablegen können. Die Plattform betrifft liberianische Lizenzen und Weiterbildungs- oder Auffrischungsprüfungen.

Liberia in Deutschland

In der deutschen Schifffahrt hat die Liberia-Flagge ein gutes Standing. Nach Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) ist Liberia hinter Antigua & Barbuda das zweitbeliebteste Register zur Ausflaggung. 399 Schiffe unter deutscher Kontrolle führen demnach die Flagge des westafrikanischen Staats.

Der erneute Schritt zur Digitalisierung der Prozesse wird mit den Schwierigkeiten begründet, die Seeleute durch die Corona-Pandemie bekommen, beispielsweise wenn es um Reisetätigkeiten geht. »Diese Plattform erfüllt die Anforderungen der Branche und der Seeleute und ermöglicht gleichzeitig minimale Unterbrechungen aufgrund von pandemiebedingten Verlangsamungen und Stillständen«, heißt es in einer LISCR-Mitteilung.

Seeleute sollen nun von zugelassenen Ausbildungszentren vorab zugelassen und überprüft werden können. Im Anschluss können sie die Online-Prüfung von jedem Ort der Welt mit Internetanschluss ablegen und erhalten ihre Ergebnisse – sowie bei erfolgreichem Bestehen auch ihre Zeugnisse – »viel schneller und effizienter als anderswo«. Das System ermögliche es Seeleuten, die sonst aufgrund von Covid-19 und Lockdowns nicht in der Lage wären, ihre Zeugnisse oder nationalen Dokumente zu erneuern, die Dokumente zu erhalten, die sie benötigen, um zur See zu fahren und ihre Familien zu unterstützen.

Alfonso Castillero, Chief Operating Officer des LISCR, sagte: »Angesichts der steigenden Nachfrage nach qualifizierten Seeleuten und der weltweiten Unterbrechungen bei der Ausbildung von Seeleuten im Bereich der Zertifizierung wird dies ein äußerst positiver und erschwinglicher Schritt für Seeleute sein, um auf die Schiffe zu gelangen und die wichtige Lebensader der Schifffahrtsindustrie am Laufen zu halten.«