Damen, Entwurf, Walther Herwig, Fischereiforschungsschiff, Neubau
© Skipsteknisk
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Der bereits an Damen vergebene und dann wieder zurückgezogene Auftrag für das neue Fischereiforschungsschiff des Bundeslandwirtschaftsministeriums »Walther Herwig« hat den Steuerzahler bereits Millionen gekostet. Am Ende wird der Bau wohl mehr als doppelt so teuer wie zunächst geplant.

Insgesamt hat die Bundesregierung [ds_preview]für das Ausschreibungsverfahren zum Neubau des Fischereiforschungsschiffs »Walther Herwig«, das kürzlich überraschend beendet wurde, knapp 23 Mio. € ausgegeben, wie aus einer Antwort der Regierung auf eine schriftliche Frage der Grünen-Abgeordneten Claudia Müller.

»Das einzige Ergebnis war, wie man hört, dass sich die Werft (Damen Werft) nun im Klaren darüber ist, dass sie in ihrer Kostenschätzung wohl zu optimistisch war und das Schiff zum vereinbarten Preis nicht bauen kann. Dass man nicht früher zu dieser Einschätzung kam, ist verwunderlich«, schreibt das Büro der Abgordneten.

Nun wird das Schiff neu ausgeschrieben. »Aktuell geht die Bundesregierung für das kommende Ausschreibungsverfahren von Baukosten in Höhe von rund 175,5 Mio. € aus«, heißt es in der Antwort des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL).

Bisher waren nur 85 Mio. € für den Bau des Schiffs veranschlagt. Mit den bisher bereits angefallenen Kosten für Planung und Ausschreibung von 23 Mio. € werden sich die Baukosten damit mehr als verdoppeln.

Der Auftrag für die neue »Walther Herwig« war bereits 2017 an die niederländische Schiffbaugruppe Damen vergeben worden, Skipsteknisk hatte das Design geliefert. In der Detailplanung zwischen Werft und dem Bundeslandwirtschaftsministerium gab es am Ende aber unterschiedliche Vorstellungen, das BMEL kassierte den Auftrag. Im vierten Quartal 2021 soll die neue Ausschreibung starten. Mit der Ablieferung ist – statt ursprünglich 2020 – nicht vor 2025/2026 zu rechnen.