Nach großem Verlust im Vorjahr ist der Terminal-Konzern Eurokai zurück auf profitablem Kurs. Wie die Konkurrenz profitiert die Gruppe mit der Beteiligung an Eurogate von den Störungen in den Container-Lieferketten.[ds_preview]

Das erste Halbjahr sei »aufgrund verschiedener Ursachen durch hohes Umschlagwachstum und Störungen der Lieferketten« geprägt. »Im Ergebnis resultierten daraus spürbare Ergebnisverbesserungen«, teilte der Konzern mit, der das international aktive Terminal-Unternehmen Eurogate zusammen mit der BLG-Gruppe aus Bremen sowie Contship mit Standorten in Italien betreibt.

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Eurogate ist auch am JadeWeserPort aktiv. 2021 sollten dort die ersten Aktivitäten des China-Logistics-Wilhelmshaven Hub auf 20 ha Fläche im GVZ JadeWeserPort beginnen. Der Hafenanschluss ist fertig, der Gleisanschluss ist gelegt. Nur von China Logistics ist noch nichts zu sehen (© Hero Lang)

Im vergangenen Jahr noch hatte sich das Eurogate-Geschäft negativ auf die Bilanz ausgewirkt. In den ersten sechs Monaten 2021 zeigt sich nun ein umgekehrtes Bild.

Der finale Halbjahresfinanzbericht wird zwar erst am 29. September veröffentlicht. Schon heute gab es allerdings eine Mitteilung zur verbesserten Prognose.

Der Eurokai-Konzernjahresüberschuss beläuft sich nach sechs Monaten auf 32,2 Mio. €, nach 3,5 Mio. € im Vorjahreszeitraum. Das Betriebsergebnis (EBIT) legte ebenfalls zu, von 17,4 auf 30,1 Mio. €. Als Begründung wird unter anderem das auf 16,6 Mio. € gestiegene Beteiligungsergebnis angegeben. Das hatte 2020 noch bei -7,1 Mio. € gelegen. »Der Anstieg des Beteiligungsergebnisses ist insbesondere durch das positive anteilige Ergebnis des Segments Eurogate bedingt«, teilte Eurokai heute mit.

Angesichts der positiven Entwicklung hat der Eurokai-Konzern die Prognosen für seine Geschäfte nun angehoben. Für das Segment Contship Italia wird aufgrund des Anstiegs der Umschlag- und Transportmengen gegenüber dem Vorjahr eine deutliche Ergebnisverbesserung erwartet – eine »deutliche Verbesserung der Prognose«.

Auch Eurogate soll besser performen als gedacht. Die Gruppe ist unter anderem in Hamburg, Bremerhaven – dort auch mit Kooperationen mit den Linienreedereien Maersk und MSC – Wilhelmshaven, Limassol auf Zypern, Ust-Luga in Russland und Tanger in Marokko aktiv. Eine wichtige Rolle spielen die Störungen in den Lieferketten, die derzeit den Welthandel und die Containerhäfen belasten. Zwar gebe es noch Unsicherheit, so Eurokai: »Vor dem Hintergrund der derzeit anhaltenden Schiffsverspätungen und den dadurch bei den Containerterminals ausgelösten Kapazitäts- und Abfertigungsproblemen sind von Seiten der Containerreedereien temporäre Verlagerungen von Container-Liniendiensten zwischen den Häfen in der Nordrange vorgesehen, deren konkrete Auswirkungen derzeit noch nicht abgeschätzt werden können.«

Allerdings sei für das Geschäftsjahr 2021 insgesamt mit einem deutlich verbesserten und »wieder deutlich positiven« Konzernergebnisses zu rechnen, und zwar auf der Grundlage »der bisherigen Ergebnisentwicklung, der Erwartung insgesamt steigender Umschlagsmengen sowie dem Wegfall der im Vorjahresergebnis enthaltenen Sondereffekte.« Das Jahr ist bislang »außerordentlich positiv durch Sondererlöse aus Lagergeldern aufgrund temporär längerer Standzeiten der Container beeinflusst«.

In dieser Hinsicht ist Eurogate nicht allein. Ähnliches hatte auch der Terminalkonzern HHLA, Konkurrent am Standort Hamburg, kürzlich berichtet.